Bürger gegen Bauern:Blühwiesen-"Challenge" in Hallbergmoos

Es wird ein Wettbewerb der besonderen Art: Für jeden Quadratmeter Blumenwiese, den Privatleute in Hallbergmoos anlegen, schaffen örtliche Landwirte fünf Quadratmeter Wiese an den Rändern ihrer Felder. Das Saatgut für die Aktion erhalten Privatleute wie Bauern von der Gemeinde.

Die Idee dazu hatte CSU-Gemeinderat Christian Krätschmer bei einer Sitzung im vergangenen April. Da stand ein Blühflächenkonzept zur Abstimmung, das eigentlich auch vorsah, Landwirten eine bestimmte Prozentzahl an Blühflächen auf ihren Feldern vorzuschreiben. Das aber war auf Widerstand bei mehreren Gemeinderäten gestoßen. So schlug Krätschmer die "Challenge", also den Wettbewerb, vor. Damals waren die Grünen im Gemeinderat ein wenig enttäuscht, da zwar die Bepflanzung gemeindlicher Flächen mit Blühwiesen beschlossen worden war, aber keinerlei Einfluss auf die örtliche Landwirte genommen werden sollte. Nicht einmal eine Pachtvergünstigung für Landwirte, die auf Grundstücken der Gemeinde Feldfrüchte anbauen und künftig auch Blühstreifen anlegen, war im Hallbergmooser Gemeinderat politisch durchsetzbar. Jetzt, meinte Grünen-Gemeinderat Robert Wäger grinsend: "Wenn die Bürger diesen Wettbewerb ernst nehmen, dann kommt einiges auf die Landwirte zu." Laut Antrag sollen nach erfolgreicher Umsetzung die Blühflächen fotografiert werden. Die Bürger sollen dann einen Sieger bestimmen. Wie die Kriterien aussehen, ist aber noch nicht festgelegt. In diesem Jahr ist es für die Aussaat aber ohnehin schon zu spät.

© SZ vom 12.06.2019 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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