Bisher keine Einigung:Ärger mit den Hallen

Lesezeit: 1 min

Eching will Bauwünsche der Bauern im Außenbereich bremsen

Mit dem Bemühen, den Bedarf weiterer landwirtschaftlicher Hallen in der freien Flur zu koordinieren, ist das Echinger Rathaus in Dietersheim nicht weiter gekommen. Dort sollen zwei neue Hallen in der Landschaft gebaut werden, parallel wird eine bestehende aufgegeben. Trotz eines Lösungsversuchs, für den Bedarf mindestens einer Landwirtschaft diese Halle anzumieten, gab es keine Einigung, alle drei Landwirte bestehen auf ihren Plänen.

Die geplante Halle südlich von Dietersheim und westlich der ehemaligen B11 wurde vom Bauausschuss des Gemeinderats nun mit 11:2 Stimmen von CSU, SPD und FWG gegen die "Bürger für Eching" und die Grünen genehmigt. Der andere Landwirt, der unmittelbar neben der nicht mehr genutzten Halle an der Straße nach Eching bauen möchte, will ohnehin lieber nördlich des Ortes in die Nähe des Klärwerks Marienhof. Das hat ihm aber das Landratsamt versagt, weil der Standort im Landschaftsschutzgebiet Isarauen läge.

Nun versucht das Rathaus, zumindest diesen Standort doch noch durchzusetzen. Die Fläche grenzt nördlich an das Klärwerk, südlich an den Dietersheimer Sportplatz und westlich an die ehemalige B11. Da sei "schon in Frage zu stellen, ob es die Funktion Landschaftsschutzgebiet noch erfüllt", so Bauamtsleiter Thomas Bimesmeier. Ebenfalls mit 11:2 Stimmen hat der Ausschuss ans Landratsamt appelliert, diesen Standort für die Halle frei zu geben.

Entscheidend für den Bau der Hallen in freier Landschaft ist ohnehin der Nachweis der "nachhaltigen landwirtschaftlichen Privilegierung", also dass die Einrichtung für den landwirtschaftlichen Betrieb nötig ist und dauerhaft genutzt wird. Ein solches Attest hatte 2003 auch ein Hallenneubau an der Straße nach Eching gehabt - doch mittlerweile ist sie aufgegeben und eine Baufirma dort eingemietet. Jetzt hat der Bauer nachträglich die Umnutzung beantragt, die ihm vom Ausschuss aber mit 10:1 Stimmen verweigert wurde. Die bei der privilegierten Genehmigung als Nutzungszweck festgeschriebene landwirtschaftliche Nutzung müsse erhalten bleiben, so das Rathaus. Die Baufirma muss raus und dann solle an Landwirte vermietet werden. Gegen die Ablehnung votierte die Dietersheimer Gemeinderätin Heike Kraus. "Wenn die Halle dann leer steht und verkommt, ist's auch nichts", sagte sie.

© SZ vom 11.08.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: