Bisher ist die Aufstellung befristet:Marktrat kämpft um eine Ampel

Lesezeit: 2 min

Demonstrativ haben sich Kinder mit Pfarrer Stephan Rauscher und dem Auer Bürgermeister Karl Ecker an die Bundesstraße in Reichertshausen gestellt, um auf die gefährliche Situation hinzuweisen. (Foto: Privat)

Da die Umfahrung von Reichertshausen auf sich warten lässt, fordert Bürgermeister Ecker eine dauerhafte Signalanlage

Von peter Becker, Au

Eine Doppelstrategie will die Marktgemeinde Au bei der mobilen Ampelanlage in Reichertshausen fahren. Ausgedacht hat sie sich Bürgermeister Karl Ecker (FWG) mit der Verwaltung. Die Ampel an der viel befahrenen Bundesstraße B 301 ist derzeit nur geduldet. Weil aber die Bundesregierung die Umfahrung des Auer Ortsteils nicht in den vordringlichen Bedarf ihres Verkehrswegeplans eingestuft hat, obwohl die Pläne dafür fertig in der Schublade liegen und Rechtsverbindlichkeit haben, will Ecker eine unbefristete Aufstellung der Ampel erreichen. Gleichzeitig will die Marktgemeinde beim Bund den Antrag stellen, dort eine stationäre Signalanlage zu installieren. Ecker begründet dies mit Einstufung und Gefährlichkeit der Bundesstraße. Der Marktgemeinderat hat diesen Vorschlägen zugestimmt.

Die Ampelanlage steht seit März 2014 zwischen dem alten Pfarrhof und dem "Frauengartl". Sie gehört der Gemeinde. Ende des gleichen Monats traf Ecker mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zusammen. Im Gespräch ging es um die Aufstufung der Umfahrung von Reichertshausen vom derzeit "weiteren Bedarf" in den "vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans. Dobrindt habe damals "ein gutes Gefühl" gehabt, was die Umsetzung angeht. "Dieses Gefühl hat ihn wohl bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans im vergangenen Jahre verlassen", mokierte sich Karl Ecker. Alles blieb, wie es war, und wird wohl auch die nächsten 13 Jahre so bleiben. Denn zu Eckers Verdruss gilt der aktuelle Bundesverkehrswegeplan noch bis zum Jahr 2030.

Der Auer Bürgermeister kritisiert, dass die Verbesserung der Verkehrssituation auf der Bundesstraße nicht "ganzheitlich gesehen wird", sondern seiner Ansicht immer wieder nur "gießkannenartig Maßnahmen vorrangig aufgenommen werden". Zu allem Überfluss hat ein Container der mobilen Ampel der Gemeinde vor Kurzem den Garaus gemacht. Dessen Türen schlugen just in dem Augenblick auf, als der ihn transportierende Lastwagen an dem Signalzeichen vorbeifuhr.

Ecker wies darauf hin, dass das Aufstellen der mobilen Ampel nur zeitlich befristet sei. "Nur durch das Entgegenkommen des Landratsamts konnte ich die jeweilige Verlängerung immer wieder bis heute erreichen." Bedauern herrscht bei ihm und den Markträten darüber, dass nicht alle Nutzer die Ampel betätigten, wenn sie die Straße überqueren. Sie setzten damit das Zählwerk nicht in Gang, das die Zahl der Nutzer ermittelt. Der Bund als Baulastträger werde wohl deshalb keine stationäre Ampel aufstellen, weil es aus seiner Sicht zu wenig Querungen gebe. "Es ist ein Armutszeugnis, dass man solange betteln muss, bis man was kriegt", stellte Ecker bedauernd fest.

Michael Hagl (GOL) schlug vor, doch eine Ampel zu kaufen und selbst aufzustellen, wenn die Gemeinde dazu die Genehmigung bekomme. So eine stationäre Signalanlage kostet etwa 25 000 Euro. Josef Zellner (FWG) wunderte sich, warum dann in Rudelzhausen eine Ampel an der B 301 stehe. "Das ist doch die gleiche Bundesstraße."

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: