Neues Buchprojekt:Vom Hygiene- zum Spaßbad

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In Lerchenfeld war das Freibad um 1955 vor allem Vergnügungsort. Im Jahrhundert davor diente das städtische Bad, damals an der heutigen Luitpoldanlage, vorrangig der Hygiene. (Foto: Stadtarchiv/oh)

Das Stadtarchiv möchte die Geschichte der Freisinger Schwimmbäder darstellen und bittet dafür um Privatfotos von früher.

Von Clara Lipkowski, Freising

Früher ging man nicht nur ins Schwimmbad, um zu planschen oder seine Bahnen zu ziehen, sondern vor allem aus Hygienegründen. "Seit dem 18. Jahrhundert war das Schwimmbad schon Thema der Hygienepolitik in der Stadt", sagte Florian Notter, Archivar der Stadt Freising, am Montag bei einem Pressegespräch im Rathaus. Das erste Freisinger Schwimmbad eröffnete ihm zufolge 1863 an der heutigen Luitpoldanlage. Damals war man noch weit entfernt von Spiel- und Spaß-Schwimmbädern mit Namen wie "Fresch". Das erste Schwimmbad Freisings "war eher eine Grube mit Holzpfählen", sagte Notter, zudem habe man Probleme mit dem Isarhochwasser gehabt. Daher sei das Bad mit der Zeit in einen künstlichen See umfunktioniert und 1902 ein moderneres Bad in Lerchenfeld eröffnet worden.

Zur Freisinger Schwimmbadgeschichte plant das Archiv im Herbst 2018 eine Buchveröffentlichung. Um das Buch mit Fotos anzureichern, bittet Notter um Hilfe: Die Freisinger sind aufgerufen, Fotos ihrer Erlebnisse in einem Freisinger Schwimmbad einzusenden. Derjenige, von dem ein Foto abgedruckt wird, erhält ein Freiexemplar. "Wir haben aus den Beständen schon viele Fotos, Postkarten und Pläne von früher", sagte Notter, aber die Mitwirkung der Freisinger sei auch wegen des aktuellen Neubaus des Kombibads "Fresch" ein guter Anlass. Wer ein Bild beisteuern will, kann dieses per E-Mail an stadtarchiv@freising.de oder per Post an das Archiv im Major-Braun-Weg 12 schicken. Wer sich überdies für die Arbeit des Stadtarchivs interessiert, kann an diesem Donnerstag, 1. März, zum bundesweiten "Tag der Archive" an einer der drei Führungen um 14.30, 16.30 oder 18.30 Uhr teilnehmen. Man werde Einblick in die Magazinräume erhalten und sehen, wie Archivalien gereinigt und gelagert werden, versprach Matthias Lebegern, stellvertretender Leiter. Pro Monat stellen Mitarbeiter zudem ein besonderes Archivstück vor, im Februar war es ein Buch des Olympia-Goldmedaillen-Gewinners Rudolf Ismayr.

Am Mittwoch, 20. Juni, können Geschichtsinteressierte im Kardinal-Döpfner-Haus einen Vortrag über eine wertvolle, verschollene Glasschale aus dem Freisinger Domschatz hören. Die Referentin und Kunsthistorikerin Ingeborg Krüger aus Bonn, spezialisiert auf Glasschalen, zählt sie zu einer von nur etwa zwei, drei vergleichbaren auf der Welt.

Am Samstag, 11. August, und Samstag, 22. September, wird es wieder eine szenische und musikalische Führung mit der Gruppe "Freisinger Stadtbär" geben, diesmal anlässlich des 300. Geburtstags des Freisinger Hofkapellmeisters Placidus von Camerloher. In Erinnerung an die Revolution von 1918/1919 und Freisings Rolle während dieser Zeit wird der Historiker Florian Lehrmann am Montag, 12. November im Großen Rathaussaal einen Vortrag halten.

© SZ vom 27.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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