Bilanz für den Landkreis Freising:Kriminalitätsrate im Landkreis ist rückläufig

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Laut Kriminalstatistik für 2019 nehmen Diebstahl- und Sexualdelikte ab, Betrug und Körperverletzungen dagegen zu

Von T. Schröder, Landkreis

Die Kriminalität im Landkreis Freising ist weiter rückläufig. Das geht aus der Kriminalstatistik (PKS) des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord für das Jahr 2019 hervor. Ihrzufolge wurden im vergangenen Jahr 6078 Delikte im Landkreis verübt, 4,6 Prozent weniger als in 2018. Gemessen an der Einwohnerzahl ist die Zahl der Delikte im Vergleich mit umliegenden Landkreisen allerdings relativ hoch. Bemerkenswert auch: Die Aufklärungsquote war zuletzt nach Ebersberg die niedrigste (61,6 Prozent).

Die Polizeiinspektion Freising meldet 2907 Straftaten, davon 2280 (72,5 Prozent) in Freising. Sie ist auch zuständig für Allershausen, Attenkirchen, Haag, Hohenkammer, Kirchdorf, Kranzberg, Langenbach, Marzling, Paunzhausen, Wolfersdorf und Zolling. In 196 Fällen seien die Täter Zuwanderer gewesen - ein Rückgang von 19,3 Prozent. Um 20,6 Prozent sei die Zahl gemeldeter Sexualstraftaten zurückgegangen: Von 50 Anzeigen sei in zwei Fällen ein Mensch vergewaltigt worden, andere seien als Belästigung/Nötigung gewertet worden.

Ebenfalls rückläufig (minus 9,1 Prozent): die Zahl der Diebstähle, die aber einen großen Anteil ausmachen. Von 809 Delikten seien 699 in Freising notiert worden. Die Anzahl der Wohnungseinbrüche sei um 30 Prozent auf 14 gesunken. 17,6 Prozent weniger Fahrräder (258) seien gestohlen worden, davon 237 in Freising. Allein die Zahl der Ladendiebstähle stieg um 15,2 Prozent: Von 129 registrierten Fällen fanden nur sechs nicht in Freising statt.

Zunahmen verzeichnete die Freisinger Polizei weiter im Bereich Körperverletzungen. Hier habe es einen Anstieg um 30 Prozent auf 355 Delikte gegeben: 290 in Freising, 14 in Wolfersdorf und je elf in Allershausen und Langenbach. Eine mögliche Erklärung steht laut Polizei in Zusammenhang mit Asylbewerberunterkünften, bedingt durch die Zustände dort: Menschen vielerlei Herkunft lebten auf engem Raum, was zu Streitigkeiten führe.

Die Zahl der Angriffe auf Polizisten sei am Flughafen um 8,8 Prozent auf 6796 gestiegen. Einbezogen ist auch der Widerstand gegen Bundes- und Landespolizisten bei Abschiebungen. 88,4 Prozent der Delikte wurden aufgeklärt. Im Gebiet der Polizei Freising habe sich die Zahl der Angriffe auf 18 verdoppelt (17 in Freising).

Eine starke Zunahme fand im Bereich der Rauschgiftdelikte statt. 367 Delikte (plus 66,8 Prozent) registrierte die Polizei Freising, 301 davon in Freising. Die Straßenkriminalität insgesamt sei jedoch um 11,8 Prozent zurückgegangen: auf 588 Straftaten. Betrogen wird ebenfalls öfter (plus 10,5 Prozent). Die Beamten führen den Anstieg auf zunehmende Internetkriminalität zurück sowie auf das Phänomen falscher Polizisten, die Bargeld abknöpfen; Ende 2019 sei ein signifikanter Anstieg solcher Fälle beobachtet worden, in den allermeisten Fällen sei eine Geldübergabe aber verhindert worden.

Die Polizeiinspektion Moosburg verzeichnet für 2019 insgesamt 1045 Straftaten (minus 5,8 Prozent). Nach 2015 sei das der zweitniedrigste Wert. Die Aufklärungsquote lag mit 72,8 Prozent weiter deutlich über dem Landkreis-Schnitt. Die Delikte verteilen sich im Zuständigkeitsbereich wie folgt: 686 in Moosburg, 113 in Au, 84 in Nandlstadt, 49 in Rudelzhausen, 31 in Mauern, zwölf in Gammelsdorf, 59 in Wang und elf in Hörgertshausen.

622 Tatverdächtige, davon 479 männlich, habe die Polizei Moosburg ermittelt. Rückläufig sei die Zahl der Diebstähle (216, minus 20,6 Prozent), Sachbeschädigungen (121, minus 14,2 Prozent)und Wohnungseinbrüche (vier gegenüber zehn in 2018) gewesen. Eine Zunahme habe es hingegen bei der Zahl der Körperverletzungen (125, plus 20,2 Prozent), Raubdelikte (fünf gegenüber drei in 2018), Betrügereien und Rauschgiftdelikte (je 165, plus 7,1 Prozent) gegeben. Die Zahl der sexuellen Übergriffe blieb konstant bei 20.

Die Polizeiinspektion Neufahrn, auch zuständig für Eching, Hallbergmoos und Fahrenzhausen, führt nach eigenen Angaben keine aufgeschlüsselte Statistik.

© SZ vom 14.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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