Freisinger Heimatbuch:Wo das Bier wächst

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Reinhard Fiedler, Werner Gloßner Joachim Hamberger, Eva Bönig, Nikolaus Dawo Josef Hauner, Hans Neumaier und Katharina Aurich (v. l.). (Foto: Marco Einfeldt)

"Ein Geschenk an Lokalpatrioten, Historiker und Bierfreunde", nennt es Bürgermeisterin Eva Bönig. Zum 500-jährigen Bestehen des Reinheitsgebots ist ein Heimatbuch zur Bierbrautradition im Landkreis Freising erschienen.

Von Clara Lipkowski, Freising

Der Laubsängerverlag und der Fink-Verlag haben an diesem Montag im Hofbrauhaus das Buch "Bier im Landkreis Freising - 500 Jahre Reinheitsgebot in Bayern. Geschichte rund ums Bier" vorgestellt. In dem Buch beschreiben sieben Autoren, unter anderem der Freisinger SZ, auf 144 Seiten die Geschichte des Bieres in Freising und dessen gegenwärtige Bedeutung für die Stadt und Region.

Einige Texte stellen Brauereien im Landkreis vor, andere zeichnen die historische Entwicklung der Bierproduktion nach und erklären die Zusammensetzung des Bieres nach dem Reinheitsgebot, dessen 500-jähriges Bestehen in diesem Jahr gefeiert wird. Das Buch ist mit Anekdoten und Sprichwörtern angereichert und durch zahlreiche Bilder, die zwei Fotografen beigesteuert haben, geschmückt. Eine bunte Fotostrecke widmet sich den Volksfesten im Landkreis Freising.

"Ein Bierbuch in einer Bierstadt ist immer eine gute Idee", sagte Bürgermeisterin Eva Bönig (Grüne). Daher sei das Buch ein Geschenk an "Lokalpatrioten, Historiker und Bierfreunde" und solle den Status der Bierstadt hervorheben. Außerdem sei das Buch lebens- und lesernah und spiegele die spannenden Facetten des Lebens in der Stadt und im Landkreis wieder.

"Vom Acker bis zum Ausschank, vom Sudkessel bis zum Sommelier ist hier alles geboten"

Dem stimmte Joachim Hamberger vom Laubsängerverlag zu. Schließlich hätten viele Menschen in Stadt und Landkreis beruflich mit Bier zu tun. Einige seien daran beteiligt, die notwendigen Rohstoffe zu erzeugen und das Bier zu produzieren und zu verarbeiten, andere arbeiteten an der Erforschung des Getränks. "Vom Acker bis zum Ausschank, vom Sudkessel bis zum Sommelier ist hier alles geboten", sagte Hamberger. Und wer sich nicht beruflich mit Bier auseinandersetze, der täte es in der Freizeit. Daher diene das Buch dazu, die Identität in der Region zu stärken und ein Heimatbewusstsein zu schaffen. "Bier ist die Seele des Landkreises", sagte er. Auch Josef Hauner (CSU), Landrat des Landkreises, meldete sich zu Wort. Er habe das Buchprojekt gerne unterstützt, da die Stadt "historisch, wissenschaftlich, technisch und kulturell" die Bierstadt schlechthin sei. Zwar sei es kein epochales, aber ein wichtiges Buch, dessen Erscheinen die besondere Stellung Freisings in der Brautradition betone. Wichtig sei auch die Rolle, welche die Hallertau in der Brauereikunst spiele, getreu dem Motto, unter dem Freising bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin vertreten war: "Unser Freisinger Land - wo das Bier wächst."

Dass in der Welt des Brauens heute wenig ohne das Zutun Freisinger Institutionen passiert, steht für Werner Gloßner vom Verband privater Brauereien in Bayern fest - sei es in beratender, logistischer oder technologischer Funktion, das Wissen der Freisinger sei immer gefragt, sagte er. Denn aus dieser Region kämen die Bier-Spezialisten, die weltweit tätig sind. Auch Bürgermeisterin Bönig wusste davon zu berichten: In einer Brauerei in China habe sie Mitarbeiter getroffen - allesamt ausgebildet in Freising.

Das Buch ist mit Unterstützung der SZ entstanden und im Fink-Verlag erschienen. 2000 Exemplare des gebundenen Buchs sind von sofort an bei regionalen Händlern für 16,90 Euro erhältlich.

© SZ vom 19.04.2016 / clli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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