Ausstellung und Vorträge:Modern Studio vereint Kunst und Demokratie

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Werkschau von Wilhelm Holderied über sein Kunstwerk "Eine Insel für die Zeit" wird heute im Alten Gefängnis in Freising eröffnet.

Von Kerstin Vogel, Freising

Dass der Zustand der Gesellschaft nicht der Beste ist, haben bundesweit die Nachrichten der vergangenen Tage gezeigt. Beim Freisinger Kulturverein "Modern Studio" sieht man die Zeichen schon länger: in einem mangelnden Demokratieverständnis sowie häufig fehlendem Kultur- und Umweltbewusstsein, wie es die zweite Vorsitzende Helma Dietz formuliert. Die aktuelle Ausstellung des Modern Studio im September wird deshalb auf Betreiben von Dietz, der Vorsitzenden Irmgard Koch und Steffi Gölz von einer Gesprächsreihe begleitet, die sich um Nachhaltigkeit, Bewusstsein, die Digitalisierung und ihre Folgen für die Gesellschaft dreht.

Die Ausstellung selber wird an diesem Donnerstag, 20. September, um 19 Uhr im Alten Gefängnis von Helma Dietz eröffnet und zeigt unter dem Titel "Das magnetische Spiel der hinterlegten Stimmen" eine Fotodokumentation des Erdzeichens "Eine Insel für die Zeit", das der Künstler Wilhelm Holderied 1994 auf einem Acker neben dem Münchner Flughafen geschaffen hat. Zu sehen sind Werkbilder, Aquarelle und Objekte Holderieds, der als ein Künstler der mythischen Zeichen gilt. Seine Werke erinnern mahnend an die elementaren Kräfte der Natur, denen der Mensch in der technisierten Welt mehr Respekt entgegenbringen sollte, und beschwören die unsichtbaren Energien, die das Leben tragen.

Die begleitende Vortragsreihe beginnt am Sonntag, 23. September, um 11 Uhr im Roten Saal des Kardinal-Döpfner-Hauses, mit einem Vortrag von Hubert Weiger. Der Vorsitzende des Bundes Naturschutz spricht über das Thema "Paradigmenwechsel: Raum - Leben - Planung". Um 14 Uhr folgt dann eine Begehung des Erdzeichens, die von Karl-Heinz Häberle von der TU München und dem Künstler selber begleitet wird.

Der emeritierte Professor Christian Grimm von der Hochschule Weihenstephan Triesdorf spricht am Mittwoch, 3. Oktober, in einer weiteren Matinee um 11 Uhr im Roten Saal des Döpfner-Hauses über "Nachhaltigkeit und Bewusstsein" und am Freitag, 5. Oktober, ist dort um 19 Uhr Yvonne Hofstetter zu Gast. Die in diesem Jahr mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnete Sachbuchautorin lebt in Freising und beschäftigt sich besonders mit den gesellschaftlichen und technischen Folgen der digitalen Transformation. Ihr Thema lautet: "Mensch, Maschine! Die Digitalisierung und ihre Folgen für die Gesellschaft".

Im Anschluss an die Vorträge sollen sich nach dem Wunsch der Veranstalterinnen Gespräche und Diskussionen mit den Besuchern entwickeln. Abgerundet wird die Reihe am Samstag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr mit einer Lyriklesung "Schall, im Raum gefangen" im Alten Gefängnis.

Die Ausstellung im Alten Gefängnis ist von 21. September bis 7. Oktober zu sehen (Eintritt frei). Geöffnet ist freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung (0 81 61/6 36 19; 0 81 65/85 33). Treffpunkt für die Begehung des Erdzeichens am Sonntag, 23. September, ist um 14 Uhr am Erdzeichen an der Autobahnunterführung der A 92. Die Begehung findet bei jedem Wetter und auf eigene Gefahr statt. Gutes Schuhwerk wird empfohlen.

© SZ vom 01.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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