Besondere Form der Lehrerweiterbildung:Digitaler Vorreiter

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Die Lehrerinnen Andrea Holler, Carina Geier und Angelika Bach, Schulleiter Franz Vogl, Q11-Schüler Luca Graefe und Elternbeirätin Andrea Schafferhans-Fuhrmann freuen sich über die Auszeichnung. (Foto: Reiner Pohl (privat))

Das Neufahrner Oskar-Maria-Graf-Gymnasium wird mit dem Preis für innovative Schulentwicklung ausgezeichnet

Damit hat nicht einmal der sonst so selbstbewusste Leiter des Neufahrner Oskar-Maria-Graf-Gymnasiums, Franz Vogl, gerechnet: Beim Preis für innovative Schulentwicklung, "Isi", ist die Neufahrner Schule mit dem ersten Preis in der Kategorie Gymnasium ausgezeichnet worden. Vor der Preisverleihung ging Vogl noch davon aus, dass man zumindest hinter dem teilnehmenden Privatgymnasium liegen werde. "Da kostet das Schulgeld 2500 Euro, das ist eine ganz andere Liga als wir", war er überzeugt.

Doch weit gefehlt: Das Fortbildungskonzept für Lehrer, das am OMG schon seit Jahren umgesetzt wird, hat die Jury offenbar überzeugt. Den der Isi-Innovationspreis, der schon seit mehr als zehn Jahren vom Freistaat verliehen und von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft gefördert wird, hatte heuer zum ersten Mal den Schwerpunkt Digitales. Staatssekretärin Anna Stolz sagte bei der Verleihung denn auch: "Die neun Preisträgerschulen überzeugen mit Innovationsgeist und durchdachten, in den Schulentwicklungsprozess eingebetteten Konzepten. Sie gehören zu den digitalen Vorreiterschulen in Bayern. "

Das war es auch, was Vogl besonders freute: "Für meine Lehrer ist es eine Bestätigung, dass sie seit sieben Jahren das Richtige machen." Gerade weil die Schule schon früh digitales Neuland betrat, habe man eine besondere Form der Lehrerweiterbildung erfunden, erzählt Vogl. Junge Lehrer, Lehrerinnen und auch Schüler mit besonderen Kompetenzen lernen es auch den Kollegen. "Wir haben schon immer versucht, jeden mitzunehmen", sagte Vogl. Dazu gibt es eine Admin-Gruppe und ein Hilfsteam. Wie Vogl erläuterte, haben die Schüler ein Ticket-System entwickelt, um Probleme selbst beheben zu können, und wenn das nicht möglich ist, an externe Dienstleister weiterzureichen. Man helfe sich gegenseitig und veranstalte regelmäßig schulinterne Fortbildungen, so der Schulleiter.

Die Isi-Wettbewerbsrunde im laufenden Schuljahr 2018/19 richtete sich an Realschulen, Gymnasien und Berufliche Schulen. Jeweils drei Preisträger pro Schulart wurden jetzt ausgezeichnet. Der erste Platz ist mit je 5000 Euro dotiert, der zweite mit je 3000 Euro und der dritte mit je 1500 Euro. Das Neufahrner Gymnasium setzte sich somit gegen das Hermann-Staudinger-Gymnasium in Erlenbach am Main durch, das den zweiten Preis erhalten hat sowie den dritten Preisträger, Schloss Neubeuern, eine gymnasiale Internatsschule für Mädchen und Jungen. Im kommenden Schuljahr sind dann Grund-, Mittel- und Förderschulen eingeladen, sich zu bewerben.

© SZ vom 28.06.2019 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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