Besetzung 2017 geplant:Vakante Archivarstelle

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Der Heimatverein Hallbergmoos wünscht sich einen Kümmerer

Das Amt des Ortsarchivars in Hallbergmoos ist bereits einige Zeit unbesetzt. Wie lange dieser Zustand noch dauere, wollte kürzlich bei der Gemeinderatssitzung der Vorsitzende des Hallbergmooser Heimat- und Traditionsvereins, Karl-Heinz Zenker, wissen. Es sei nun ein Jahr her, seit der Verein den Antrag gestellt habe, dass das Archivmaterial in der Gemeinde endlich gepflegt und erfasst werden sollte. Passiert sei seither allerdings nichts, kritisierte Zenker.

Herbert Kestler, der Leiter des Bürgermeisterbüros und des Hallbergmooser Ordnungsamtes, antwortete, die Stelle des Archivars werde voraussichtlich mit dem neuen Stellenplan für das nächste Jahr geschaffen. Geplant sei, so Kestler, eine Stelle mit sechs Wochenstunden einzurichten, allerdings müsse der Gemeinderat der neuen Stelle erst zustimmen. Das Thema komme deshalb im Zuge der Haushaltsdebatte auf die Tagesordnung. Wie Kestler betonte, handele es sich bei der Archivpflege um eine "Sollaufgabe" der Gemeinde. Momentan werde die Aufgabe vom ehrenamtlichen Heimatpfleger Manfred Hillen mit wahrgenommen.

Auf Nachfrage der SZ betonte Karl-Heinz Zenker, dass das Altarchiv der Gemeinde dringend einer Sortierung bedürfe. Er selbst erlebe das bei seinem Recherchen als Heimatvereinsvorsitzender immer wieder, wenn er alte Akten für seine historischen Artikel und Sammelblätter wälze. In dem historischen Datenmaterial seien alte Volkszählungen, Einwohnerverzeichnisse oder Anträge auf Einbürgerung kunterbunt durcheinander. Solche Einbürgerungsanträge waren Anfang des 19. Jahrhunderts üblich. "Damals hat man einen Antrag bei der Gemeinde stellen müssen, damit man Hallbergmooser werden konnte und das hat 20 Reichsmark gekostet, viel Geld damals", so Zenker.

Er wünscht sich, dass der vor einem Jahr gestellte Antrag des Heimat- und Traditionsvereins bald auf die Tagesordnung kommt, damit etwas vorwärts gehe. Einige der alten Akten, weiß Zenker, wird allerdings auch der beste Archivar nicht mehr einordnen können: "Man weiß", so Zenker, "dass am Ende des Zweiten Weltkriegs die Amerikaner hier eine Reihe von Aktenstapel verheizt haben. Es war damals nämlich ein sehr kalter Winter."

© SZ vom 21.09.2016 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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