Am Fürstendamm:Problematischer Rundweg

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Die Freien Wähler wollen einen Trampelpfad verbessern - die Stadtverwaltung sorgt sich um Biotope, Hundekot und den brüchigen Auwald.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Idee hatte sich einfach angehört: Der Fußweg, der derzeit am Fürstendamm im Bereich des Königsteins endet, könnte über die Insel zwischen den beiden Moosach-Armen zum alten E-Werk am Veitsmüllerhof verlängert werden. Auf diese Weise, so heißt es in einem Antrag der Freien Wähler, könnte hier ein Rundweg für die Freisinger geschaffen werden, der die Attraktivität des Fürstendamms als Spazierweg wesentlich erhöhen würde. Denn: "Gerade Familien mit kleinen Kindern und auch ältere Menschen lieben diesen grünen Fleck mitten in Freising."

Die für diesen "Ringschluss" notwendigen Grundstücke, so hatten es die Freien Wähler ermittelt, würden sogar der Stadt und den Stadtwerken gehören. "Die Maßnahme wäre also schnell und kostengünstig umsetzbar", heißt es in dem Antrag, der kürzlich im Planungsausschuss des Stadtrats beraten wurde. Doch so einfach geht es nicht. Wie eine "naturschutzfachliche Einschätzung" durch das Stadtplanungsamt ergeben hat, liegt der Bereich, in dem der Fußweg angelegt werden soll, im Landschaftsschutzgebiet und tangiert kartierte Biotope und teils brüchigen Auwald. Die Verkehrssicherung könne auch nicht gewährleistet werden, ohne erheblich in den Baumbestand einzugreifen, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung weiter.

Außerdem wäre eine neue Brücke mit einer Traglast von 30 Tonnen über den Verbindungsarm der Moosach und den Mühlangerkanal erforderlich - und nicht zuletzt habe der Freistaat Bayern Bedenken geäußert, dass die neue Wegeführung mehr Hundebesitzer anlocken könnte. Hundekot in der Grassilage für die Viehstallungen am Veitshof sein jedoch "aus hygienischen Gründen untersagt".

FW-Stadtrat Robert Weller zeigte sich ein wenig überrascht von den aufgelisteten Problemen. Es gebe in diesem Bereich bereits einen Trampelpfad und eine, wenn auch brüchige, Brücke: "Wir wollten nur einen etwas besseren Trampelpfad und eine etwas bessere Brücke", sagte er. Auf Wellers Wunsch wurde die Entscheidung zurückgestellt, bis "Gespräche über eine Alternativlösung" geführt worden sind.

© SZ vom 01.08.2017 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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