Bei Neubauten:Ein Plus gegenüber der Konkurrenz

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Mit neuen Personalwohnungen will Neufahrn Kita-Mitarbeiter anlocken

Es sind schon beinahe astronomische Summen, die in Neufahrn für immer neuen Gesprächsstoff sorgen. Zuletzt berichtete Norbert Manhart (Freie Wähler) im Verwaltungs- und Personalausschuss von einer 40-Quadratmeter-Wohnung, die für 1000 Euro vermietet wird. Durchaus üblich sind dem Vernehmen nach 14 bis 15 Euro pro Quadratmeter - auch in den Dörfern, wenn es sich um Neubauten handelt. Da verwundert es nicht, dass das Interesse an den Personalwohnungen, welche die Gemeinde über den zwei neuen Kitas am Sportplatz und am Keltenweg baut, groß ist. Denn dort sollen gerade einmal neun Euro für den Quadratmeter verlangt werden. Der Einzug wird nach jetzigem Stand zum 1. September 2020 möglich sein.

Davon profitieren sollen Mitarbeiter der Kita-Träger, die auch tatsächlich in einer Neufahrner Einrichtung arbeiten. Aber auch Mitarbeiter der Gemeinde könnten zum Zug kommen. An Nachfrage fehlt es nicht, wie sich bei einer Umfrage gezeigt hat: 196 Beschäftigte wurden angeschrieben, 33 wären an einer Wohnung interessiert. Vor allem die größeren Wohnungen mit drei Zimmern sind begehrt. Das sollte man womöglich bei künftigen Planungen ähnlicher Projekte berücksichtigen, gab Kämmerer Hans Halbinger zu bedenken.

Bei den beiden im Bau befindlichen Kitas sind es sechs Zweizimmer-Wohnungen mit jeweils 45 Quadratmetern sowie jeweils vier Wohnungen mit 2,5 beziehungsweise 3,5 Zimmern. Letztere sind bis zu 82 Quadratmeter groß. Vier Wohnungen entstehen über dem Kindergarten am Sportplatz, zehn Wohnungen sind es bei der neuen Kinderkrippe am Keltenweg. Damit will Neufahrn Pluspunkte im Konkurrenzkampf mit anderen Gemeinden um Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen sammeln. Dieser Aspekt soll bei der Vergabe weiter im Vordergrund stehen, wie im Verwaltungsausschuss deutlich wurde. Vorranges Ziel sei es, Kita-Mitarbeiter zu gewinnen, betonte Christopher Aichinger (FDP) ausdrücklich. Die Vergabe an Gemeinde-Mitarbeiter müsse man "hintenan stellen". In die gleiche Kerbe schlug auch Thomas Seidenberger (Freie Wähler): Vorrangig müsse man "Kitas bedienen", und "das muss gewährleistet sein".

Sollte es einmal einen Leerstand geben, würden die entsprechenden Wohnungen auch zuerst noch anderen Kita-Trägern und erst dann Gemeinde-Mitarbeitern angeboten, versicherte Halbinger. Aichinger forderte dabei auch eine gewisse "Karenzzeit". Denn wenn leeerstehende Wohnungen zu schnell an Gemeinde-Mitarbeiter vergeben würden, könne der Kita-Träger damit nicht mehr um Mitarbeiter werben.

Details und ein Punktesystem für die Vergabe sollen jetzt noch ausgearbeitet werden. Das große Interesse zeigt für Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) aber schon, dass es eine gute Entscheidung war, Personalwohnungen zu errichten. Man könne damit "einen wichtigen Baustein anbieten", und das sei "sehr wertvoll".

© SZ vom 09.07.2019 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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