Behinderungen in Kranzberg:Hauptstraße wird für drei Monate gesperrt

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In der Oberen Dorfstraße werden größere Rohre verlegt. Überschwemmungen bei Starkregen sollen so verhindert werden

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Das starke Gefälle auf der Oberen Dorfstraße in Kranzberg ist bei extremen Regenfällen ein Problem. Das Wasser rauscht im Kanal hinunter in die Dorfmitte, dort kommt es zu einem Überstau und bei einigen Hausbesitzern führt dies zu Überschwemmungen. Eine hydrodynamische Untersuchung hat nun ergeben, dass die Rohre zwischen Amper und Metzgerwirt durch größere ersetzt werden sollten. Die erste grobe Kostenschätzung liegt bei 900 000 Euro. Die zweite schlechte Nachricht: Während der Bauarbeiten muss dieser Teil der Hauptstraße für vermutlich drei Monate komplett gesperrt werden. Mit einer halbseitigen Öffnung sei das aufgrund der Sicherheitsvorschriften nicht machbar, sagte der Kranzberger Bauamtsleiter Manfred Thurner.

Damit müssen sich die Kranzberger 2022 auf gleich zwei Vollsperrungen einstellen: Denn vom Metzgerwirt bis zur Hohenbachernstraße müssen zudem die Wasserleitungen ausgetauscht werden, bevor der Landkreis 2023 die Kreisstraße von der Hohenbachernstraße abwärts saniert. Beide Maßnahmen sollen nicht parallel angepackt werden, damit die Dorfstraße von der Kirchbergstraße her möglichst in einer Richtung offen bleibt.

Vermutlich werden die Arbeiten am Kanal in den Sommerferien oder im Herbst ausgeführt. Zunächst war dafür der Juni oder Juli anvisiert worden, doch Konrad Neumair (KGL) gab in der Gemeinderatssitzung am Dienstag zu bedenken, dass es sich gerade zu dieser Zeit Starkregenfälle häuften, deshalb seien diese Monate eher ungünstig. Im Herbst war allerdings bereits der Austausch der Wasserleitungen vorgesehen. Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) will mit dem Wasserzweckverband klären, ob diese Maßnahme vorgezogen werden kann.

Ausgelegt werden sollten die Kanalnetze inzwischen auf dreijährige Regen-Ereignisse, wie Klaus Parth vom Ingenieurbüro Wipflerplan erklärte. Die Dorfstraße wäre nach einer Sanierung sogar bei einem sogenannten 20-jährigen sicher. Künftig werde das Eineinhalbfache an Wasser durch die Rohre gehen. Mittelfristig muss nach seinen Worten aber auch an anderen Stellen nachbessert werden, um einen zu raschen Ablauf in die Dorfstraße zu drosseln, etwa am Kirchenvorplatz in der Kirchbergstraße. Parth schlug dort einen Rückhalt vor. Er machte aber auch klar, dass es einen 100-prozentigen Schutz bei Unwettern nicht geben werde. 50- oder sogar 100-jährliche Regen-Ereignisse könne ein Kanal nicht auffangen - "das kann sich keine Gemeinde leisten".

Mit den Planungen wird das Büro sofort beginnen. Verena Nerl (SPD) bat darum, eine verträgliche Lösung für die Umleitung des Schulbusverkehrs zu finden. Eine Ampelregelung für die Pantaleonstraße ist laut Thurner nicht möglich, einfach weil die Straße zu lang ist.

© SZ vom 16.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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