BEG Freisinger Land hat viel vor:38 Ladepunkte an 18 Standorten

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Bürger-Energiegenossenschaft will Ladenetz für E-Autos in diesem Jahr deutlich ausbauen und mit "Bürgerstrom" aus Wind und Sonne speisen

Von Petra Schnirch, Freising

Das Ladenetz für E-Autos will die Bürger-Energiegenossenschaft Freisinger Land (BEG) in diesem Jahr deutlich ausbauen. Geplant sind 18 weitere Standorte mit insgesamt 38 Ladepunkten. Begonnen hat die BEG mit dem Aufbau 2021. Im Mai übernahm sie zunächst den Betrieb von drei bestehenden Stationen in Allershausen und Paunzhausen. Weitere acht Ladepunkte sind derzeit in Bau.

Diese sollen bald beim Alten Wirt in Langenbach, am Rathaus in Fahrenzhausen, am Festplatz in Allershausen sowie bei der Feuerwehr in Volkmannsdorferau bereitstehen. Versorgt werden sie laut BEG-Mitteilung mit "Bürger-Strom" durch Wind und Sonne aus dem Landkreis. Dies ermögliche die Verbindung aus lokaler Erzeugung und lokalem Verbrauch. Zufrieden sind die beiden Vorstandsmitglieder Andreas Henze und Werner Hillebrand-Hansen mit der Nutzung der bereits bestehenden Anlagen. In den ersten sieben Betriebsmonaten fanden 737 Ladevorgänge statt, wie es in der Jahresbilanz heißt. "Mit den über 11 000 Kilowattstunden Strom konnten zirka 55 000 Kilometer zurückgelegt und 8,3 Tonnen CO₂ eingespart werden."

Das Interesse an der Bürger-Energiegenossenschaft im Landkreis ist groß. 2021 kamen 186 neue Mitglieder dazu, eine Rekordzahl. Insgesamt zählt die BEG nun 909 Mitglieder. Auch sechs weitere Gemeinden stießen dazu, somit unterstützen nun 21 der 24 Landkreis-Gemeinden sowie der Landkreis die Arbeit der Genossenschaft. Auf die eingezahlten Anteile wurde auch 2021 eine Dividende in Höhe von zwei Prozent ausgeschüttet.

Im vergangenen Jahr errichtete die BEG vier weitere Bürger-Solaranlagen am Hühnerhof Hörgersdorf mit 285 Kilowatt-Peak, auf der Tennishalle Eching (396 Kilowatt-Peak), am städtischen Mehrgenerationenwohnen in Lerchenfeld an der Katharina-Mair-Straße (131) sowie am Mehrgenerationenhaus Kranzberg (154). Alle vier gehen in diesem Jahr in Betrieb. Damit habe sich die Leistung der Bürger-Solardächer mehr als verdoppelt, bilanziert die BEG.

Die gesamten Investitionen seien durch Bürgerbeteiligungen in Form von Nachrangdarlehen gestemmt worden. Insgesamt haben sich laut BEG 213 Mitglieder mit insgesamt 583 000 Euro an den Finanzierungen beteiligt. Der Rest stamme aus dem Eigenkapital der Genossenschaft.

Die Daten zur aktuellen Energieproduktion der bisher acht Solaranlagen und des Windrads bei Kammerberg können über das digitale "Bürger-Kraftwerk" ( www.beg-fs.de) auf der Website der Genossenschaft eingesehen werden. Trotz des schwachen Windjahres zeigt sich der Vorstand mit der Leistung des Windrads zufrieden. Es lieferte laut Jahresbericht etwa 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom, fünf Prozent mehr als prognostiziert. Die Solarerträge stiegen um 240 Prozent auf 2,67 Millionen Kilowattstunden, obwohl auch das Sonnenjahr 2021 unterdurchschnittlich war. Dies führen Henze und Hillebrand-Hansen vor allem auf den Bürger-Solarpark Paunzhausen zurück. Auch 2022 erwartet die BEG eine Steigerung, weil die vier neuen Solardächer in Betrieb gehen.

Ein zusätzliches Projekt ist in Planung: Auf dem neuen Gebäude für kommunales Wohnen in Mauern ist ebenfalls eine Solar-Dachanlage geplant. Mit einer Leistung von 100 Kilowatt-Peak soll sie im Mieter-Strom-Modell vorrangig die 21 Wohnungen versorgen. Weitere Anlagen sind laut BEG in Vorbereitung.

© SZ vom 27.01.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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