Der Bedarf an Hilfe durch die Ausländerberatung steigt weiter, dabei verändert sich die Klientel: Während anfangs vor allem türkische Bürger in die Beratungsstelle gekommen sind, sind es inzwischen zunehmend Menschen aus EU-Ländern. Viele seien zum Beispiel aus Rumänien, berichtet Felizitas Schmitz kürzlich im Gemeinderat. Sie hätten in der Regel einen "Berg von Problemen" und oft auch einfach "das System noch nicht verstanden". Auch anerkannte Flüchtlinge wenden sich an die Ausländerberatung.
Schmitz ist im Rathaus vor allem für Obdachlosenberatung und die Vermeidung von Obdachlosigkeit zuständig. Daneben unterstützt sie Ismet Erturul in der Ausländerberatung. Das hat durchaus einen Synergieeffekt, wie sie bei der Vorstellung des Jahresberichts betonte: "Wir erwischen viele, die Probleme mit der Wohnung haben oder bald bekommen, früher und können kurzfristig eingreifen."
Die Ausländerberatung im Rathaus wurde vergangenes Jahr an 94 Tagen angeboten. Dabei fanden insgesamt 534 Beratungen statt. Von den 80 Nationalitäten, die es in Neufahrn gibt sind, seien vergangenes Jahr mehr als 30 in den Beratungsstunden vertreten gewesen, schätzt Erturul. Um Schul- und Kindergartenfragen ging es in den Gesprächen ebenso, wie um Probleme mit Formularen und Anträgen für diverse Behörden oder Fragen rund um das Jobcenter. Mit "Herzlichkeit und hoher Fachlichkeit" werde hier geholfen, lobte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Personalausschusses.
Werbung muss die Ausländerberatung nicht machen. "Das geht über Buschtrommel und Mundpropaganda" sagte Felizitas Schmitz. Die Arbeit werde immer mehr, und sie sei mit den wöchentlich fünf Arbeitsstunden nicht zu bewältigen, wie Ismet Erturul betonte. Er regte deshalb den Ausbau seiner Arbeitszeit auf acht bis zehn Wochenstunden an.