Nachdem am Montag vergangener Woche eine weitere Begehung der Ausgrabungsstätte auf dem Gelände der ehemaligen Metzgerei Keller an der Thalbacher Straße stattgefunden hat, pausieren die archäologischen Nachforschungen nun vorerst. Zunächst müssten weitere Bauarbeiten stattfinden, erklärt Archäologe Carl Göderz. Die Firma Halbinger aus Schweinersdorf plant hier den Bau von 25 Eigentumswohnungen.
Nachdem man seit Mitte September Ziegelfundamente von Gebäuden aus der frühen Neuzeit sowie Teile der mittelalterlichen Stadtmauer, Überreste von Öfen und Brunnen, vermutlich ebenfalls aus dem Mittelalter, gefunden hatte, machten die Archäologen inzwischen eine weitere, ungewöhnliche Entdeckung: die Überreste einer 40 mal 80 Zentimeter großen Holztruhe. Anhand der Beschaffenheit der Beschläge konnte rekonstruiert werden, dass diese vor 200 bis 400 Jahren gefertigt worden sein muss. Schatzsucher dürften jedoch enttäuscht sein, denn auf das eigentliche Behältnis weisen nur noch Verfärbungen im Boden hin. Auch der Inhalt ist nicht mehr erhalten. Und so sei es bei der Begehung der Grabungsstätte jetzt hauptsächlich um die Koordinierung weiterer Arbeitsabläufe gegangen, erklärt Dorothee Ott vom Landesamt für Denkmalpflege. Wann die archäologischen Grabungen fortgesetzt werden können, ist noch nicht abschließend geklärt.