Baugebiet Böhmerwaldstraße:Dritter Anlauf

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Eching sucht weiter nach einem Erschließungsträger für das Areal

Das Neubaugebiet an der Echinger Böhmerwaldstraße kommt einfach nicht zur Baureife. Zum zweiten Mal hat das Rathaus jetzt bei der Suche nach einem Erschließungssträger nur Körbe bekommen. "Etwas unerfreulich" sei das, grummelte Bürgermeister Sebastian Thaler. Die Gemeinde startet nun einen dritten Versuch mit veränderten Vorgaben. Entgegen des vorgesehenen Zeitplans, erst die Böhmerwaldstraße abzuwickeln und dann mit den anderen Baugebieten Eching-West und Dietersheim Süd-Ost zu starten, sollen nun alle drei parallel abgewickelt werden.

Beim ersten Versuch hatte die Gemeinde nur zwei Angebote bekommen und die waren untauglich. Lag das an einer Panne des mit der Ausschreibung betrauten Büros, das nur in begrenztem Radius ausgeschrieben hatte, oder am unattraktiven Angebot? Der Gemeinderat schob es auf die Panne und beschloss zum Jahresende 2018, die Ausschreibung identisch zu wiederholen.

Ergebnis: Nur ein Angebot, und das lag mit 3,5 Millionen Euro um 60 Prozent über den geschätzten Kosten. "Der Schuss ist wohl nach hinten losgegangen", bilanzierte Thaler. Offenbar schrecke die meisten potenziellen Betriebe ab, dass die Gemeinde die Erschließung über einen Pauschalpreis vergeben wollte. Das heißt, der beauftragte Träger hätte dann wie ein Generalunternehmer alle Einzelmaßnahmen seinerseits vergeben müssen - und das konkrete Preisrisiko selbst getragen.

Jetzt gibt diese Gemeinde diese für sie ideale Vorgabe auf. Nun soll ein Erschließungsträger gesucht werden, der zwar das gesamte Projekt abwickelt, aber gegenüber dem Rathaus dann die tatsächlichen Kosten der ausführenden Firmen abrechnet. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig.

Damit gibt es nun freilich wieder Kostenrisiken. Die Erschließungskosten werden schlussendlich nämlich auf die Käufer der Bauplätze umgelegt und schon eine Kostensumme von 2,1 Millionen Euro, die bisher als Pauschalangebot vorgegeben war, bedeutet satte Kosten für die einzelnen Bauwerber. Thaler kündigte an, mit der identischen Vorgabe bereits die nächsten Baugebiete auf der Liste an der Hollerner Straße und am Dietersheimer Mühlenweg anzugehen, "sonst wird das mit denen heuer nie mehr was". Vorgesehen war, zunächst die Arbeiten an der Böhmerwaldstraße am Laufen zu haben und dann die nächsten Projekte anzugehen. Neue Verzögerungen will sich Thaler jedenfalls nicht mehr vorstellen: Langsam sei die Gemeinde in alle erdenklichen Fettnäpfchen getappt, meinte er.

© SZ vom 31.01.2019 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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