Baufirma in Konkurs gegangen:Frustrierte Anlieger

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Eigentlich ist dieser Weg wegen der laufenden Bauarbeiten an Häusern gesperrt. Irgendjemand hat allerdings die Absperrung beiseite geräumt. (Foto: Marco Einfeldt)

Gemeinde Eching legt Kosten für Ausbau eines Kieswegs auf Anrainer um. Eigentlich hätte ein Unternehmen zahlen sollen

Von Klaus Bachhuber, Eching

Eine Dauerbaustelle im Echinger Ortskern ist derzeit die Hinterlassenschaft eines in Konkurs gegangenen Bauträgers. Vor der Fertigstellung einer neuen Häuserzeile hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Während die Käufer nun teilweise noch darum ringen, dass ihre künftigen Wohnungen fertig gebaut werden, treffen die finanziellen Konsequenzen jetzt das Rathaus und die Anlieger, die in der Nachbarschaft wohnen.

Das Neubauvorhaben mit fünf Häusern liegt zwischen Daitenhauser Straße und Bahnhofstraße in zweiter Reihe. Die Zufahrt erfolgte über einen Kiesweg von der Daitenhauser Straße her, der dann ab der Baustelle als Fußweg zur Bahnhofstraße weiter führt. Mit dem Bauträger war vertraglich geregelt, dass der Kiesweg auf seine Kosten als Erschließungsstraße für die Wohnanlage ausgebaut wird.

Diese Vereinbarung kann das Rathaus jetzt getrost vergessen. Obwohl die Wohnungskäufer über den Gesamtpreis ihrer Immobilie diese Erschließung schon finanziert haben, wird der Vertrag nicht mehr erfüllt. "Aus der Konkursmasse ist dafür nichts zu holen", schildert Hubert Wittmann, zuständiger Abteilungsleiter im Echinger Rathaus.

Somit muss nun die Gemeinde Eching die Zufahrt zu den neuen Häusern erstellen. Und sie ist nach geltendem Recht dazu verpflichtet, die Anlieger an deren Ausbau zu beteiligen. Somit müssen jetzt jene Hauseigentümer mitzahlen, deren Parzellen irgendwie an diese Stichstraße angrenzen, auch wenn sie von der Aufwertung des bisherigen Trampelpfades selbst nichts haben.

"Es ist eine sehr unglückliche Situation", bedauert Hubert Wittmann von der Gemeindeverwaltung. Bei einer Besprechung wurde vor kurzem den betroffenen Anliegern die Sachlage bereits erläutert, was bei diesen zu wenig geneigten Reaktionen geführt hatte. In den nächsten Tagen soll es eine erneute Zusammenkunft geben, bei denen die Gemeindeverwaltung dann überschlagsmäßig Zahlen präsentieren will, was für Kosten auf die einzelnen Grundstücksbesitzer zukommen könnte. "Wir wollen eine Lösung finden, die für alle Betroffenen erträglich ist", versichert Wittmann.

Eine lässlichere Konsequenz des Firmenkonkurses ist es, dass der beliebte Verbindungsweg zwischen Bahnhof- und Daitenhauser Straße nun seit Monaten gesperrt ist. Solange an den Häusern noch gebaut werde, könne die Gemeinde den Weg nicht freigeben, hieß es auf entsprechende Beschwerden dazu jüngst im Gemeinderat.

© SZ vom 10.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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