Ausblick auf 2018:Ein Jahr der Weichenstellung

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In Kranzberg stehen wichtige Entscheidungen an, es geht auch um günstiges Bauland für Einheimische

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Für die Gemeinde Kranzberg wird 2018 voraussichtlich ein Jahr der Weichenstellung - und es dürften wieder hitzige Debatten auf der Tagesordnung der Gemeinderäte stehen. Denn eines der aktuellen Themen ist die Zukunft der Schulturnhalle. Die muss modernisiert oder aber durch einen Neubau ersetzt werden. Derzeit werden gerade die Kosten für eine Sanierung ermittelt, ebenso der Raumbedarf für eine Ganztagsschule. Gebaut wird in diesem Jahr wohl nicht, sagt Bürgermeister Hermann Hammerl. Die Suche nach einer Lösung aber birgt jede Menge Zündstoff.

Die Freie Wählergemeinschaft, der auch der Bürgermeister angehört, favorisiert einen Neubau der Turnhalle an der Schule. Kranzberger Gemeindeliste, CSU und SPD halten diesen Platz für ungeeignet und wünschen sich eine neue Sporthalle an anderer Stelle, beispielsweise an der Ringstraße. Auch eine Verlegung der Schule dorthin haben sie langfristig ins Spiel gebracht. Damit würde aber die vor gut 15 Jahren geführte Debatte um den Schulstandort neu entflammen. 2003 hatten sich die Kranzberger bei einem Bürgerentscheid mit deutlicher Mehrheit für eine Sanierung des Gebäudes und gegen einen Neubau ausgesprochen, die Schule sei mittlerweile in einem "Top-Zustand", sagt Hammerl. Die Turnhalle aber war damals ausgeklammert worden. Vor allem der Sanitärbereich ist veraltet. Die Kostenanalyse soll in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen vorliegen. "Das wird nicht einfach", meint der Bürgermeister. Er will die Debatte dennoch "mit Ruhe angehen". Weiterer Schwerpunkt ist in diesem Jahr die Überarbeitung des Flächennutzungsplans, der den Rahmen für die weitere Entwicklung der Gemeinde vorgibt. Bis Ende Dezember hatten die Bürger Gelegenheit, Einwendungen zum Vorentwurf abzugeben. 113 sind laut Hammerl eingegangen und müssen nun ebenso wie die Stellungnahmen von Behörden und Verbänden im Gemeinderat behandelt werden, dies wird voraussichtlich im April oder Mai geschehen.

Die meisten Kritikpunkte von Privatpersonen beziehen sich auf potenzielle Baugebiete beispielsweise an der Kirchbergstraße. Schon bei der Bürgerversammlung war moniert worden, dass im Anschluss an die bestehende Siedlung Erholungsflächen verloren gingen. Einwände gibt es aber auch gegen das geplante Bau- und Gewerbegebiet in Thalhausen. Anschließend folgt die nächste Runde des Verfahrens - auch beim dann vorliegenden Entwurf des Flächennutzungsplans gibt es wieder eine Öffentlichkeitsbeteiligung. In zwei Jahren könnte er dann unter Dach und Fach sein, sagt Hammerl.

Parallel dazu versucht er, Bauland für das Einheimischenmodell zu erwerben, was nicht einfach ist. An der inneren Ringstraße zum Beispiel gebe es 30 Eigentümer bei 17 Parzellen, schildert er. Die Kritik am Umfang des Baulandes, das im Flächennutzungsplan vorgesehen ist, weist er deshalb zurück. Es werde nicht gelingen, alle Grundstücke, die dafür geeignet wären, zu erwerben. Den Interessentenbogen für vergünstigtes Bauland können potenzielle Bauherren seit kurzem im Internet auf der Website der Gemeinde herunterladen und ausfüllen. Die ersten 13 sind bereits im Rathaus eingegangen, täglich kämen neue hinzu, sagt Bauamtsleiterin Claudia Langscheit. Das Thema kommunaler Wohnungsbau steht bereits in der kommenden Sitzung des Gemeinderats am 20. Februar auf der Agenda. Dann entscheidet das Gremium, wie es konkret weitergeht.

In diesem Sommer müssen sich die Kranzberger auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Denn von Mai an soll die Kreisstraße von der Hohenbachernstraße bis Eberspoint saniert werden. In der Ortsmitte muss außerdem auf einer Länge von etwa 150 Metern ein Regenwasserkanal verlegt werden.

Für den Hochwasserschutz sollen am Thalhauser Graben in diesem Jahr Grundstücke erworben werden. Überplant werden soll auch der Kranzberger Gemeindefriedhof - dort werden Urnengräber benötigt, auch Friedbäume wird es womöglich geben. Am Kranzberger See wird der große Abenteuerspielplatz mit Piratenschiff angelegt, bevor 2019 die Jubiläumsfeier ansteht.

© SZ vom 31.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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