Ausblick auf das Jahr 2021 in Kranzberg:Corona als größte Herausforderung

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Eine der Hauptverkehrsadern in Kranzberg, die Obere Dorfstraße, soll 2021 von der Ortsmitte den Berg hinauf saniert werden. Für die Autofahrer bedeutet dies, dass sie größere Umwege in Kauf nehmen müssen. (Foto: Marco Einfeldt)

Heuer sei vor allem wichtig, wie der Betrieb in Kindergarten und Schule weitergehe, sagt Bürgermeister Hermann Hammerl. Ansonsten gilt es in erster Linie, bereits begonnene Projekte voranzutreiben

Von Petra Schnirch, Kranzberg

"Die wichtigste Herausforderung wird Corona sein", sagt Kranzbergs Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) in seinem Ausblick auf 2021. Man müsse vor allem schauen, wie der Betrieb in Kindergarten und Schule weitergehe. Ansonsten wird die Gemeinde in erster Linie bereits begonnene Projekte voranzutreiben wie den Bau des Mehrgenerationenhauses. Die Arbeiten zur Stabilisierung des Untergrunds sind abgeschlossen. Sobald es die Witterung zulässt, soll die Bodenplatte betoniert werden. Im Mai sollen die Holzbauteile für die beiden Wohngebäude angeliefert werden, im Sommer wird laut Hammerl der Innenausbau beginnen. Mitte 2022 sollen die 21 Wohnungen bezugsfertig sein, vergeben werden sie durch die Gemeinde.

2021 wird für die Kranzberger voraussichtlich auch wieder ein Jahr der Umleitungen und Umwege. Die Obere Dorfstraße soll saniert werden, dafür muss sie etwa sechs Monate lang vom Ortseingang bis in die Dorfmitte gesperrt werden. Voraussetzung ist, dass der Freistaat genügend Geld für Straßenbauprojekte zur Verfügung stellt. Das war in den vergangenen Jahren nicht immer der Fall. "Der Antrag ist fristgerecht eingereicht worden", sagt Hammerl, nun heißt es: abwarten. Parallel dazu will die Gemeinde den Gehweg auf einer Seite etwas verbreitern, damit der Schulweg sicherer wird. Was Umleitungen angeht, sind die Kranzberger leidgeprüft, 2020 war die Ortsdurchfahrt bereits für mehrere Wochen gesperrt.

Abgeschlossen werden kann die Arbeit am neuen Flächennutzungsplan, der die Weichen für die Entwicklung der Gemeinde in den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten stellen soll. Mehrere Jahre lang haben Planer, Gemeinderäte, Bürger und Behörden darum gerungen, wo Kranzberg wachsen kann und soll. Viele der ursprünglich anvisierten Flächen mussten wieder gestrichen werden. Nach einer weiteren Auslegung soll der Plan im ersten Halbjahr 2021 endgültig fertig werden.

Sobald der Frost vorbei ist, kann am Kühnhauser Weiher losgelegt werden. Nach jahrelangen Beratungen wird das verlandete Areal in ein attraktives Freizeitgelände umgestaltet, das zugleich dem Hochwasserschutz Rechnung trägt. Zunächst muss aber die Hauptwasserleitung tiefer gelegt werden, wie Hammerl erklärt.

Für das Baugebiet "Westliche Ringstraße" in Kranzberg, in dem die Hälfte der Grundstücke, 14 Parzellen, im Einheimischenmodell vergeben werden können, soll 2021 die Planung ausgearbeitet werden. Ende 2020 hatten sich die Gemeinderäte auf die Art der Bebauung geeinigt: Neben 14 Einfamilienhäusern werden fünf Doppel- und vier Kettenhäuser entstehen. Ende 2022, wenn die Erschließung abgeschlossen ist, kann voraussichtlich die Vergabe erfolgen. Für das Einheimischenmodell in Gremertshausen waren Ende 2020 bereits acht Notarverträge unterschrieben. Die ersten 17 Parzellen können 2021 in jedem Fall bebaut werden.

Loslegen will die Gemeinde auch mit dem Anbau für die Mittagsbetreuung an der Grundschule. Allerdings hat sich laut Hammerl gezeigt, dass die Zufahrt zur Baustelle ein Problem darstellt.

Die Finanzlage ist trotz Corona-Krise noch relativ gut. 2020 verzeichnete die Gemeinde Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro, dies entspricht in etwa dem Haushaltsansatz, der allerdings sehr vorsichtig kalkuliert war. 2019 hatte Kranzberg 1,8 Millionen Euro eingenommen. Der Rücklauf sei schon erheblich, sagt Hammerl, der Gewerbe-Mix sei aber sehr gut. Vom Freistaat erhält die Gemeinde einen Ausgleich von 280 000 Euro.

Möglicherweise gehen die Gemeinderäte 2021 auch ein Thema an, das großes Konfliktpotenzial birgt. Um langfristig für die Zukunft der Grundschule und der sanierungsbedürftigen Turnhalle zu planen, ist ein Gesamtkonzept notwendig, das auch die Frage nach dem Standort aufwirft. Die Diskussion kann nicht mehr allzu lange aufgeschoben werden, entzweit die Kranzberger aber seit bald zwei Jahrzehnten.

© SZ vom 15.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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