Seit Jahren wird über die Umgestaltung des Platzes "Auf dem Plan" diskutiert und beraten, es wird hin und her, rauf und runter geplant - und jetzt ist der Stadtrat wieder einen Schritt weiter. Am Montagabend billigte das Gremium mit 22:2 Stimmen den überarbeiteten Vorentwurf von Ludwig Schegk, Sieger des Architektenwettbewerbs zum Umbau des "Plan". Die qualifizierte Kostenschätzung beläuft sich brutto auf gut zwei Millionen Euro, wobei die Baunebenkosten noch dazu kommen und staatliche Zuschüsse in noch nicht bekannter Höhe abgezogen werden. Das Büro Schegk wurde beauftragt, nun die zweite Stufe des Rahmenvertrags, also die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, anzugehen.
Im März hatte der Stadtrat nach einer Klausurtagung den Planer mit einer Überarbeitung des ursprünglichen Entwurfs beauftragt. Dadurch soll die Zahl von derzeit rund 70 Stellplätzen nicht, wie geplant, auf 15, sondern nur auf 25 reduzieren werden. Am Montag stellte Ludwig Schegk die neue Planung vor, in der er auch noch ein paar andere kleine Änderungen vorgenommen hat. So sollen hinter dem Kriegerdenkmal drei statt nur zwei Bäume erhalten bleiben. Im Bereich um das Denkmal sind jetzt zudem "Sitzstufen vorgesehen, die den Platz öffnen und zum Verweilen einladen", so die Idee des Architekten.
Von den 25 Stellplätzen sind, vom Stadtplatz kommend, 15 auf der linken Seite vor der Bank und dem benachbarten Architekturbüro vorgesehen. Fünf weitere sind im Zufahrtsbereich zum "Plan" vor dem dortigen Tabakgeschäft eingeplant. Sie sollen von der Straßenseite durch einen zusätzliche Baum verdeckt werden. Die restlichen fünf Parkplätze sind vor der Mauer bei der Johanneskirche angesiedelt.
Bezüglich der Anordnung der Stellplätze hatten die Stadträte noch Redebedarf. So sahen Johannes Becher (Grüne), Georg Hadersdorfer und Erwin Weber (beide CSU) es als potenzielle Gefahrenquelle für spielende Kinder an, dass sich der Behindertenstellplatz in der Reihe mit 15 Parkplätzen zu nah am Wasserspiel befindet. Das sei ein Kompromiss, so Schegk: "Wir haben den Behindertenstellplatz bewusst am nächsten zum Wasserspiel platziert, weil wir denken, dass der am wenigsten genutzt wird." Eine Einschätzung, die Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) teilte. Die bereits existierenden Behindertenstellplätze in der Stadt seien meistens frei, sagte sie. Christoph Marschoun (SPD) schlug vor, die 15 Stellplätze auf beide Seiten des "Plan" zu verteilen, "dann wäre der hintere Teil mit dem Wasserspiel komplett autofrei". Schegk argumentierte, dass dann erfahrungsgemäß im Bereich zwischen den Parkreihen auch geparkt werde, obwohl das nicht vorgesehen sei. Jörg Kästl (ÖDP) hatte eine andere Lösung: "Wir schieben das Wasserspiel einfach ein Stück nach rechts, dann gibt's das Problem nicht."
Die Stadträte gaben dem Planer weitere Vorschläge mit auf den Weg. Heinz regte an, ein Muster des Bodenbelags vorab schon mal öffentlich in der Stadt zu präsentieren. Weber riet in dem Zusammenhang, in Moosburg, wo Kopfsteinpflaster ein Reizthema sei, "einen Belag zu verwenden, der keine Probleme macht". Becher schlug vor, die sechs Fahrradstellplätze vor dem Westportal des Kastulusmünsters woanders zu platzieren. Martin Pschorr (SPD) wiederum lobte Schegk für seine Planung - um dann darzulegen, warum er trotzdem dagegen stimme: "Es geht mir um die Reihenfolge, ich hätte vor der Schönheits-OP am Plan erst die notwendigen Operationen gemacht, also die Verkehrsberuhigung am Stadtplatz und in der Herrnstraße."
Bis am "Plan" gebaut werde, dauere es wegen der aufwendigen Planung, der archäologischen Untersuchungen und einer nötigen Anliegerversammlung noch etwas, so Schegk. Die Ausschreibung ist für Herbst 2020 geplant, von Frühjahr bis Dezember 2021 soll dann gebaut werden. Wie sich das mit dem Sommerfestival verträgt, das 2021 wieder am "Plan" stattfinden soll, wird sich zeigen.