Ein Architektenbüro aus Dietersheim soll jetzt die Planung für Einfachstwohnungen auf dem "Aurelis"-Grundstück nördlich der Bahnlinie in die Hand nehmen. Es bekam in der Gemeinderatssitzung den Zuschlag für die Anlage selbst und für den Bebauungsplan, der Grundlage des Vorhabens sein wird.
Die CSU-Fraktion hatte zuvor vergeblich versucht, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen. Man könne doch nicht über eine Vergabe entscheiden, wenn man nur das Angebot eines einzigen Architekten vorliegen habe, so Burghard Rübenthal. Solches Vorgehen habe man auch in der Vergangenheit schon bemängelt. Gerade bei diesem Thema sollte jetzt aber endlich schneller etwas vorwärts gehen, nachdem es immer wieder verschoben worden sei, hielt Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl (SPD) dagegen. Mit dem betreffenden Büro habe man auch gute Erfahrungen, "da brauchen wir keine EU-weite Ausschreibung". Auch Bauamtsleiter Michel Schöfer zweifelt, dass Einfachstwohnungen wirklich "Gegenstand von Ausschreibungsverfahren" sein müssten.
Bei einem solchen Vorgehen käme es zu einer "deutlichen Verzögerung", warnte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Mit 17:4 Stimmen wurde die Vergabe beschlossen. Fast doppelt so teuer wie erwartet wird die Erweiterung der Obdachlosenunterkunft auf dem alten Sportplatz im Neufahrner Süden. Rund 140 000 Euro muss die Gemeinde investieren. Denn der Markt ist leergefegt, und die Gemeinde bekommt keine gebrauchten Container, sondern muss neue kaufen, wie es in der Gemeinderatssitzung hieß. Immerhin werde es aber "dank guter Beziehungen" möglich sein, die Container relativ kurzfristig - also bis Ende Februar - zu bekommen. Die Anlage auf dem Sportplatz ist speziell für obdachlose Familien gedacht, wird speziell bei der Erweiterung aber so gestaltet, dass auch Einzelpersonen untergebracht werden können.