Auf Rekordkurs:Rasante Entwicklung

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Die Kinder aus der Auer Grundschule befinden sich in den wohlverdienten Ferien. Sind diese zu Ende, beginnt der Unterricht in Containern bei der Realschule, denn dann beginnen die Sanierungsarbeiten an der Grundschule. (Foto: Lukas Barth)

Das Haushaltsvolumen der Marktgemeinde Au überschreitet erstmals die 20-Millionen-Euro-Grenze. Größte Investition ist im laufenden Jahr die Generalsanierung der Grundschule. Dafür sind auch neue Kredite notwendig

Von Peter Becker, Au

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Marktgemeinde Au bei ihrem Haushalt die Grenze von 20 Millionen Euro geknackt. "Eine gewaltige Zahl", beschrieb Bürgermeister Karl Ecker (FW) den "Mammuthaushalt". Um genauer zu sein, beträgt er in der Addition von Verwaltungs- und Vermögenshaushalt knapp 20,2 Millionen Euro. "Wir gehören nicht zu den finanzstärksten Gemeinden in Bayern", ordnete Ecker diese Zahlen ein, "wir nehmen aber gut Geld ein."

Die geplanten Investitionen betragen etwa 9,7 Millionen Euro. Doch "diese fließen in Sachen, die jahrzehntelang Bestand haben", stellte Klaus Stuhlreiter (GOL) fest. "Das ist gut angelegtes Geld." Der Haushalt werde immer umfangreicher, bemerkte Florian Schwaiger (CSU/PfW) angesichts der rasanten Entwicklung der Etats in den vergangenen Jahren. Die vorgesehenen Investitionen seien nur durch das solide Wirtschaften in der Vergangenheit möglich. Erika Wittstock-Spona (FW) sprach von einem soliden Zahlenwerk. "Die Arbeit des Marktgemeinderats spiegelt sich in diesem Haushalt wider."

Den höchsten Posten bei den Investitionen macht die Generalsanierung der Grundschule aus, deren Kosten bei vier Millionen Euro liegen. Der Bau des neuen Naturspielplatzes bei der Pfarrkirche soll 700 000 Euro kosten. Schwer zu Buche schlagen die geplanten Straßensanierungen. Für sie sind 1,4 Millionen Euro im Haushalt vorgesehen. Die Ertüchtigung der Kläranlage verschlingt 602 000 Euro. Ecker verwies in seiner Haushaltsrede auf den Umbau der Auer Ortsmitte, die etwa fünf Millionen Euro kostet. Es gebe zwar staatliche Zuschüsse, doch die seien überschaubar, merkte der Bürgermeister an. Die geplanten Maßnahmen in den kommenden Jahren könnten deshalb nur mit erheblichen Kreditaufnahmen realisiert werden. Die Pflichtaufgaben der Gemeinde könnten nur dann geleistet werden, wenn die Mandatsträger klare Prioritäten mit Zeit- und Finanzplänen setzten.

Der Schuldenstand der Marktgemeinde hat zum Ende des vergangenen Jahres 643 000 Euro betragen. Davon entfielen 320 000 Euro auf die Sanierung der Schulturnhalle, 270 000 auf die Kinderkrippe und 44 000 auf die Erneuerung der Tore des Auer Feuerwehrhauses. Aufgrund der hohen Investitionen, insbesondere der Generalsanierung der Schule, muss die Marktgemeinde einen neuen Kredit in Höhe von zwei Millionen Euro aufnehmen. Den allgemeinen Rücklagen wird ein Betrag von 4,6 Millionen Euro entnommen. Das sei aber nicht weiter schlimm, erläuterte Ecker. Die Sparkasse verlange nämlich von der Marktgemeinde für ihr Guthaben seit Mai 2017 ein sogenanntes Verwahrgeld. So müsse nun erst Geld aus der Rücklage entnommen werden, bevor neue Kredite aufgenommen würden. Trotz allem dreht die Verwaltung nicht an der Steuerschraube. Die aktuellen Hebesätze gelten weiterhin. Dem Vermögenshaushalt werden vermutlich 748 000 Euro zugefügt.

Durch die Kreditaufnahme erhöht sich die Pro-Kopf-Verschuldung in der Marktgemeinde. Die lag zu Beginn des Jahres bei 105,50 Euro. Laut Prognose soll sie zum 1. Januar 2019 bei 418,93 Euro liegen. Sie liege trotzdem weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt, sagte Ecker.

© SZ vom 26.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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