Fürholzener Dorfhaus:Die Suche geht weiter

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Eduard Sczudlek ist der geschäftsführende Beamte im Rathaus Neufahrn. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Fürholzener haben die Idee für ein Dorfhaus noch nicht aufgegeben, zwei Grundstücke wären dafür geeignet

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Auch wenn das Feuerwehrhaus in Fürholzen nicht wie geplant zum Dorfhaus erweitert und aufgestockt werden kann: Aufgeben wollen die Idee eines solchen Treffpunkts weder die Gemeinde noch die Dorfbewohner. In der Ortsteilversammlung sprach Bauamtsleiter Michael Schöfer jetzt von zwei möglichen anderen Standorten für ein separates Dorfhaus samt Veranstaltungs- und Vereinsräumen. Einer befindet sich an der Obstwiese hinter dem Feuerwehrhaus, der andere auf dem nahegelegenen Kinderspielplatz, der dafür etwas "verschoben" würde.

Das ursprüngliche Vorhaben der Feuerwehrhaus-Erweiterung war an den Bodenverhältnissen gescheitert. Der Bau wäre "statisch extrem kompliziert" und nur mit einem erheblichen zusätzlichen Aufwand zu realisieren gewesen, so Schöfer. Dafür hätte das vorgesehene Budget aber nicht gereicht. Vielmehr würden sämtliche Mittel der Dorferneuerung auf einen Schlag verbraucht. Damit sollen aber zum Beispiel auch ein Dorfplatz neu angelegt und eventuell die Hetzenhausener Straße umgestaltet werden, um die Raser in diesem Bereich auszubremsen.

Das Dorfhaus ist für Fürholzen nicht zuletzt deshalb so wichtig, weil es dort keine Gaststätte mehr gibt. Die frühere Wirtschaft am Maibaum war schon lange geschlossen, hatte zuletzt als Arbeiterwohnheim gedient und wurde vor kurzem abgerissen. Wie es mit dem Gelände weitergeht und ob dort nun tatsächlich ein Hotel gebaut wird, ist derzeit unklar.

Ein heißes Thema ist in Fürholzen auch der Hochwasserschutz. Im Vordergrund steht zunächst die Schaffung einer Staumauer und eines Rückhaltebeckens im Norden oberhalb des Dorfes. Dort würde ablaufendes Wasser rückgestaut und dann nur noch gedrosselt in Gräben und Bäche abgeleitet. Ein erstes Konzept gibt es laut Schöfer bereits, nun muss man die genauen topografischen Verhältnisse messen und außerdem eine "vernünftige Lösung" für die Verlegung eines Feldweges finden. Wegen dieses Weges wurde offenbar die Planung für den Damm leicht geändert. Nach derzeitigem Stand könne man aber "nächstes Jahr in die Realisierung gehen", versicherte Schöfer.

Ob denn die erforderlichen Grundstücksverhandlungen bereits erfolgreich waren, wollten die Fürholzener in der Versammlung wissen. Die drei betreffenden Eigentümer hätten "grundsätzliche Bereitschaft" signalisiert, sagte der geschäftsführende Beamte der Gemeinde, Eduard Sczudlek. Nun gehe es um konkrete Fragen und darum, ob ein Eigentümer zum Beispiel lieber verkaufen oder sein Grundstück gegen ein anderes tauschen wolle.

Der Hochwasserschutz ist den Fürholzenern nicht zuletzt mit Blick auf den Ausbau der nahen Autobahnraststätte an der A 9 ein großes Anliegen. Denn die Dorfbewohner fürchten dadurch eine weitere Zuspitzung der Hochwassergefahr. Schon jetzt passiert es regelmäßig, dass "die Ortschaft schwimmt", wie es in der Bürgerversammlung ausgedrückt wurde. Verantwortlich gemacht wird dafür auch die mangelnde Entwässerung der Staatsstraße in der Ortsdurchfahrt. Dafür ist das staatliche Bauamt zuständig, und die Dorfbewohner forderten die Gemeinde auf, in diesem Punkt "den Daumen weiter in die Wunde zu legen", so ein Zuhörer.

Ein ständiges Ärgernis ist für die Fürholzener die enge Straße nach Neufahrn. Auf der schmalen Fahrbahn müssen Autos bei Gegenverkehr meist auf das Bankett ausweichen, das in die Felder hineinreicht und mit Kies aufgeschüttet ist. Alle paar Wochen müsse der Bauhof wieder Ausbesserungen vornehmen, haben die Fürholzener beobachtet.

Deshalb kam die Anregung, die Gemeinde sollte die Bankette doch den privaten Eigentümern abkaufen und die Straße richtig verbreitern. Demnächst soll sich nun der Neufahrner Gemeinderat einmal grundsätzlich mit dem Thema auseinandersetzen und dabei auch diskutieren, ob die Straße im Falle eines Ausbaus nicht auch gleich noch einen Radweg bekommen sollte.

© SZ vom 02.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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