Au:Abschied von Karl Ecker

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Von Peter Becker, Au

Karl Ecker hat sich seinen Abschied vom Bürgermeisteramt in der Marktgemeinde Au sicher anders vorgestellt. Vielleicht mit einem Abschiedsessen in fröhlicher Runde, doch das Corona-Virus machte ihm und den Markträten, die sich ebenfalls aus dem kommunalpolitischen Leben zurückziehen, einen Strich durch die Rechnung. Er hätte sich nie gedacht, dass seine letzte Sitzung in der Hopfenhalle stattfinden würde, sagte er am Dienstagabend. Dort konnten Zuhörer und Markräte einen gebührenden Abstand zueinander halten.

"Das Aufhören ist nicht leicht", gab Ecker nach der Sitzung des Marktgemeinderats zu. Trotzdem sei es gut, dass seine Amtszeit jetzt zu Ende gehe. "Ich habe viel erreicht", zog er ein zufriedenes Fazit. "Wichtig für die Zukunft ist, dass das Wir wieder stärker wird", sagte Ecker. Das Coronavirus zeige, dass es eine andere Wertigkeit geben müsse. "Die gewohnte Normalität wird es nicht mehr geben."

Ecker verwies darauf, dass ein Bürgermeister den Rückhalt aus den Gremien brauche. Diese habe ihm der Kampf um die Realschule in Au gezeigt. Noch einmal wandte sich Ecker gegen Kritiker, die während des zurückliegenden Wahlkampfs behauptet hatten, in Au würde Stillstand herrschen. Es sei immer aufwärts gegangen. Ein Beweis dafür ist das Ausweisen von Gewerbegebieten. "Wir hatten immer eine gute Gewerbesteuer", sagte Ecker. Die werde habe in den kommenden Jahren nicht mehr drei Millionen Euro betragen. Es werde keine leichte Zeit. "Wir müssen mit Corona leben, bis ein Impfstoff gefunden ist", stellte Ecker fest. "Wir müssen überlegen, was wir uns noch leisten können." Dazu kommen, dass die großzügige Unterstützung der vergangenen Jahre durch den Staat so schnell nicht mehr geben werde. "Ich freue mich, dass die Last auf mir weg ist", sagte Ecker. Doch er wisse noch nicht genau, wie sich das wirklich anfühlen werde.

© SZ vom 30.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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