Arbeitslose im Kreis Freising:"Herbstlicher Aufwind" auf dem Arbeitsmarkt

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Im Oktober sank die Arbeitslosenrate im Landkreis leicht auf drei Prozent. Doch die Kurzarbeit stützt die Situation weiter

Von Petra Schnirch, Freising

Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Wochen etwas erholt. Die Agentur für Arbeit spricht von einem "herbstlichen Aufwind". Im Oktober sank die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Freising um 131, zum zweiten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie im März war sie somit rückläufig. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,0 Prozent, gegenüber September bedeutet das einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte. Zum Vergleich: Vor einem Jahr betrug sie noch 1,9 Prozent. Insgesamt 3303 Personen waren im Oktober auf Arbeitssuche.

Profitiert haben vor allem die Jugendlichen von den etwas günstigeren Rahmenbedingungen, wie aus dem Monatsbericht der Arbeitsagentur hervorgeht. Bei den unter 25-Jährigen sank die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Vor einem Jahr war die Situation für junge Leute allerdings sehr viel besser. Damals betrug die Quote 1,8 Prozent. Das Instrument der Kurzarbeit stützt laut Nikolaus Windisch, dem Leiter der Agentur für Arbeit in Freising, weiterhin den Arbeitsmarkt. Von März bis Oktober stellten in den vier Landkreisen Freising, Dachau, Ebersberg und Erding, die zum Agenturbezirk gehören, etwa 6100 Betriebe für rund 92 500 Mitarbeiter vorsorglich Anzeigen auf Kurzarbeitergeld.

Inzwischen liegen erste Zahlen vor, wie viele Betriebe davon tatsächlich Gebrauch gemacht haben. Im Landkreis Freising wurde im März in 564 Betrieben kurzgearbeitet, betroffen waren 5410 Männer und Frauen. Im April waren es bereits 1204 Betriebe mit 16 490 Mitarbeitern. Im Mai verringerte sich der Wert mit 1084 Betrieben und 16 036 Mitarbeitern geringfügig. Im gesamten Agenturbezirk wurde das bisherige Hoch ebenfalls im April erreicht mit 47 344 Betroffenen in 4063 Betrieben.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften stieg im Oktober wieder leicht. "Insgesamt spiegeln die Zahlen aber inzwischen eine deutliche Zurückhaltung vieler Arbeitgeber bei Neueinstellungen wider", erläutert Windisch. Im Landkreis Freising meldeten die Unternehmen zuletzt 184 neue Stellen, zwei mehr als im September. Im Pool befanden sich damit insgesamt 1210 Offerten. Seit Jahresbeginn gingen bei der Arbeitsagentur 2509 Job-Angebote aus dem Landkreis ein, das waren 35,5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Den stärksten Rückgang registrierten die Arbeitsvermittler im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 498 Stellen weniger, im produzierenden Gewerbe (minus 330) und bei den Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus (minus 141).

© SZ vom 30.10.2020 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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