Aus den Plänen für ein kleines Hotel am Bahnhof sind Pläne für ein Wohnheim geworden, in das Studenten und "akademisches Forschungspersonal" einziehen soll. Die Skepsis vieler Gemeinderäte ist geblieben. Denn der Neubau mit 16 "Micro-Appartements" soll direkt neben dem alten Bahnhofsgebäude errichtet werden. Das bedeutet zum einen, dass Baustellenfahrzeuge und später die Bewohner mit ihren Autos oder Rädern regelmäßig den Fußweg von Bahnfahrern kreuzen werden, die vom südlichen Bahnsteig kommen oder dorthin wollen. Zum anderen soll das Wohnheim auf einer Fläche errichtet werden, welche die Deutsche Bahn AG eigentlich dringend bräuchte, wenn sie die Strecke auf mehr Gleise erweiterten möchten. Zumindest mittelfristig ist das durchaus geplant.
Trotzdem hat das Eisenbahnbundesamt das Grundstück erst einmal "von Eisenbahn-Betriebszwecken freigestellt". Womöglich werde der Bauherr dann aber in 15 Jahren enteignet und müsse den Neubau wieder abreißen, fürchtet Verkehrsreferent Florian Pflügler (ÖDP), der das Ganze "ziemlich ungut" findet. Weil aber der Vorbescheid für das Hotel schon vor zwei Jahren erteilt wurde und seitdem Baurecht besteht, hat eine Mehrheit im Bauausschuss letztlich grünes Licht für das Vorhaben gegeben.