Antrag von Erwin Köhler:Zukunft noch immer ungeklärt

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Der Stadtrat denkt weiter über die Stalag-Wachbaracken nach

Die Zukunft der drei denkmalgeschützten Wachbaracken des ehemaligen Kriegsgefangenenlager Stalag VII A an der Schlesierstraße in Moosburg ist weiterhin ungeklärt. Auf der einen Seite wird das Areal für eine Erweiterung des angrenzenden Schulzentrums Nord benötigt, für das dort eine Mensa sowie Sportanlagen gebaut werden sollen - was realisierbar wäre, wenn nur eine Baracke stehen bleiben würde. Auf der anderen Seite steht der Denkmalschutz. Erwin Koehler (UMB) möchte den Stadtrat bezüglich dieser drei Baracken sowie einer weiteren an der Egerlandstraße nun auf den neuesten Stand bringen. Deshalb beantragte er, noch im Oktober das Thema "Information zur Denkmalwürdigkeit und musealen Bedeutung sowie möglichen Nutzung/Sanierung der im Eigentum der Stadt Moosburg befindlichen Stalag-VII-A-Baracken an der Schlesierstraße 1, 3, 5 und der Gefangenenbaracke an der Egerlandstraße 22 (Sabathil-Baracke)" auf die Tagesordnung zu setzen.

"Die Sabathil-Baracke ist von den Stalag-Gefangenenbaracken Deutschlands offensichtlich die einzige, in der die Unterbringung und das Leben der Gefangenen noch nachempfunden werden kann", schreibt der UMB-Stadtrat in seinem Antrag. Leider dürfe man sie wegen ihres maroden Zustands nicht mehr betreten. Dies werde von der inzwischen zunehmenden Zahl der Besucher "der Moosburger Stalag-Gedenkstätten und Museen, insbesondere Nachkommen von Gefangenen, sehr bedauert", so Köhler. Er mahnt einen "würdigen Umgang der Stadt Moosburg mit dem Umgang der Geschichte des Lagers" an, das nach dem Zweiten Weltkrieg von den US-Besatzern auch als Internierungslager genutzt wurde, dann als Unterkunft für Heimatvertriebene diente und sich dann schließlich zur Moosburger Neustadt entwickelte.

Köhler beantragt, Hildegard Sahler vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und Wolfgang Stäbler von der Landesstelle für nicht staatliche Museen in Bayern in den Stadtrat einzuladen, um dort ihre Einschätzungen zur Schutzwürdigkeit und musealen Bedeutung der Baracken vorzutragen. Eine der Baracken ist bei einem Brand im vergangenen Jahr stark beschädigt worden. Neben dem Feuer an sich haben die massive Rauchentwicklung sowie das Lösch- und Regenwasser dem mehr als 70 Jahre alten Gebäude damals massiv zugesetzt.

© SZ vom 10.10.2018 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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