Antrag gescheitert:Keine Analyse durch Fachbüro

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Arbeitskreis soll sich mit Fotovoltaik auf Parkplätzen beschäftigen

Überdachte Parkplätze, auf denen Strom gewonnen wird - die Vision, wie sie dem Hallbergmooser Grünen-Gemeinderat Robert Wäger vorschwebt, ist durchaus bestechend. Ungenutzte Flächen irgendwie zu nutzen, liegt schließlich im Trend. Trotzdem ist er in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit seinem Antrag, zu prüfen, ob die Vision Wirklichkeit werden könnte, in Bausch und Bogen gescheitert.

Ein Fachbüro wollte er mit einer Potenzialanalyse beauftragt sehen, denn wenn die Energievision der Gemeinde, energieautark zu werden, irgendwann Wirklichkeit werden solle, müsse man sich ranhalten. Der Verzicht auf Windenergie in Bayern mache das Ziel ohnehin fast unmöglich, fügte Wäger an. Dafür böten die gemeindlichen Parkplätze sicher einiges an ungenutztem Energiepotenzial. SPD-Gemeinderat Stefan Kronner aber konnte der Idee, ein externes Büro dafür einzuschalten, nicht so viel abgewinnen. Von allen Parkplätzen der Gemeinde seien sicher nicht mehr als fünf theoretisch für Fotovoltaikanlagen geeignet, sagte er. "Da brauchen wir nicht gleich wieder einen Batzen Geld für einen Planer in die Hand zu nehmen," fand er. Lieber solle die Potenzialanalyse, die man mit einiger Internetrecherche auch gut als Laie bewerkstelligen könne, der neue Arbeitskreis für Nachhaltigkeit übernehmen oder andere engagierte Bürger. Auch er selbst, so Kronner, werde sich da zur Mitarbeit anbieten. Mit dieser Idee konnte sich zwar auch Robert Wäger anfreunden, gab jedoch zu bedenken, dass man den Vorschlag nur an den Arbeitskreis heran tragen könne, weisungsbefugt für dessen Arbeit sei der Gemeinderat nicht.

CSU-Fraktionsvorsitzender Christian Krätschmer hielt von der ganzen Sache nichts. "Wenn ich mir vorstelle, der S-Bahn-Parkplatz oder der Kindergartenparkplatz ist überdacht, was ist dann mit den Bäumen und Grünanlagen dort? Die müssen dann doch sicher alle verschwinden." Dieser ökologische Schaden stehe dann einer gewissen Menge erzeugter Energie und unabsehbaren Kosten gegenüber. "Und die Wirtschaftlichkeit tendiert wahrscheinlich gen Null", so Krätschmer.

Bei der anschließenden Abstimmung votierten alle Gemeinderäte außer den beiden Grünen gegen die Beauftragung eines Planungsbüros. Immerhin 14 Stimmen waren dann dafür, die Idee an den Arbeitskreis Nachhaltigkeit heran zu tragen.

© SZ vom 10.07.2018 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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