Anonyme Wohltäter:Hilfe, wo sie gebraucht wird

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Ein Ehepaar aus Neufahrn hat vor zehn Jahren eine Stiftung gegründet. Seither sind schon mehr als 10 000 Euro an Bedürftige geflossen. Seine Identität will das Paar allerdings nicht preisgeben, der Kontakt läuft über den Stiftungsrat

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die jungen Mütter waren dringend auf Hilfe angewiesen, alleinerziehend, die Kinder noch klein. Die Finanzspritze kam zur richtigen Zeit. Ebenso bei dem Neufahrner, dem der Strom abgedreht werden sollte, weil er die Rechnungen nicht zahlen konnte. In allen Fällen ist eine Stiftung in die Bresche gesprungen, die es seit mehreren Jahren gibt, die aber bisher eher im Verborgenen wirkte. Und doch wurden seit 2010 schon mehr als 10 000 Euro an Spenden verteilt.

Gegründet hat die Stiftung ein Ehepaar mit dem Ziel, die Lebensqualität notleidender Bürger in Neufahrn zu verbessern und die Sozialstation zu fördern. "Wir hoffen, dass unsere Stiftung für viele zu einem Lichtblick wird", sagen die Gründer. Sie wollen weiter im Hintergrund bleiben und nicht namentlich genannt werden. Es gibt aber einen Stiftungsrat, Ansprechpartner sind der Neufahrner Kämmerer Johann Halbinger, Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl und der Arzt Ludwig Hepting.

Damit die Zuwendungen an die richtigen Stellen kommen, und weil die Bedürftigkeit der Unterstützten für die Regierung und das Finanzamt nachgewiesen werden muss, arbeitet die Stiftung mit Caritas und Donum Vitae und bald auch anderen Organisationen zusammen. Zugleich wirbt sie um Geldgeber für Spenden oder so genannte Zustiftungen und testamentarische Zuwendungen, damit noch mehr Erträge aus der Vermögensanlage für den guten Zweck zur Verfügung stehen. "So wie es reinkommt, geht es auch wieder raus", versichern die Gründer.

Sie selbst haben "kein leichtes Leben gehabt und lange sparen müssen", sagen sie. Inzwischen aber seien sie im Ruhestand und gut situiert: "Jetzt wollen wir der Gesellschaft etwas zurückgeben." Die Idee für die Stiftung hatten die kinderlosen Eheleute schon vor Jahren. Denn sie wissen, dass es auch in einem Ort wie Neufahrn viel Armut gibt. Einfach privat Hilfe zu leisten, sei aber oft gar nicht so einfach, haben sie festgestellt. Also ließen sie sich von einem Experten beraten, und 2009 wurde aus der Stiftungsidee ein konkretes Projekt. Als sie sich auch bei Beate Frommhold-Buhl meldeten, war das "ein Geschenk des Himmels", wie die Sozialreferentin erzählt.

Sie hatte sich zuvor länger vergeblich bemüht, über die Gemeinde ein Spendenkonto für Bedürftige einzurichten und war an den bürokratischen Hürden gescheitert. Mit der Stiftung eröffnete sich nun eine neue Möglichkeit zu helfen. Wer die Stiftung unterstützen möchte und damit im Übrigen auch Steuern sparen, kann sich direkt an die Sozialreferentin (01 70/3 44 65 95, bu.fro@t-online.de) oder an Johann Halbinger (01 79/7 00 63 97, halbinger@t-online.de) wenden.

© SZ vom 29.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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