Angebot der Caritas:Das wahre Leben kennenlernen

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Auch in der Seniorenarbeit der Caritas werden die Bufdis eingesetzt. (Foto: dpa)

Der Bundesfreiwilligendienst ist gerade jetzt in der Zeit der Pandemie bei Jugendlichen gefragt

Von Gudrun Regelein, Freising

Der Bundesfreiwilligendienst ist bei der Caritas Freising ein Erfolgsmodell - gerade auch in der Corona-Krise und im Lockdown. "Wir können alle Stellen besetzen - schon seit Jahren und auch jetzt noch", berichtet Gina Saiko, die bei der Freisinger Caritas für die Bufdis zuständig ist. Die Caritas sei offensichtlich eine beliebte Einsatzstelle für junge Menschen, die sich für einige Zeit im sozialen Bereich engagieren wollten.

Seit Beginn der Pandemie hat sich das nicht geändert, eher im Gegenteil. Das Interesse, sich gerade im Lockdown sozial zu engagieren, sei sehr groß, sagt dazu Gina Saiko. "Vielleicht liegt das ja mit daran, dass Abiturienten, die zumeist als Bufdi bei der Caritas Freising aktiv sind, momentan davor zurückschrecken, gleich mit einem Studium zu beginnen."

Ein Online-Studium sei für viele eben nicht so attraktiv. Die Wartezeit bis zu einem Studium als Bufdi zu überbrücken, findet Gina Saiko ideal. "Als Bufdi ist man auf der sicheren Seite: man hat einen Job, ein Einkommen und einen Urlaubsanspruch."

Zwölf Monate lang - von Anfang September bis Ende August - können sozial interessierte junge Menschen bei der Caritas praktische Erfahrungen sammeln. "Die Aufgaben sind kunterbunt, die Einsatzbereiche vielfältig", sagt Gina Saiko. Nach einer zweiwöchigen Hospitanz, bei der der Bufdi das Haus kennenlernt, gibt es einen festen Dienstplan. Die Einsatzstellen sind dann beispielsweise die Verwaltung, die Ganztagsbetreuung, Seniorengruppen, Sozialstation und der sozialpsychiatrische Dienst. "Man lernt sehr viel kennen, kann sich einen Eindruck von verschiedenen Tätigkeiten und Bereichen machen. Viele Abiturienten wissen mit 18 oder 19 Jahren noch nicht, was sie werden wollen - als Bufdi lernen sie die praktische Arbeit kennen und können sich orientieren", erklärt Gina Saiko. Der Alltag der Bufdis ist strukturiert: Neben der Praxis im Caritas-Zentrum gibt es immer wieder einwöchige Seminare mit theoretischen Inhalten. Der zwölfmonatige Dienst biete eine gute Möglichkeit, das "wahre Leben kennenzulernen", sagt Gina Saiko. Fast alle Bufdis würden sich irgendwann wieder bei ihr melden, fast alle sagen, dass ihnen diese Zeit geholfen habe, sich zu orientieren, berichtet sie.

Der Freiwilligendienst sei in seiner Ausrichtung flexibel und offen für die Wünsche der jungen Leute. Der Bufdi könne seine Vorlieben und Fähigkeiten einbringen, wenn es darum geht, den Schwerpunkt auf die Arbeit mit Jugendlichen, Senioren oder auch auf die Verwaltung zu legen. "Was sie dagegen mitbringen sollen, ist Neugier, die Lust auf Verantwortung und natürlich Interesse an sozialer Arbeit", sagt Gina Saiko. Momentan ist die Caritas auf der Suche nach neuen Bufdis, die ab diesem September dort beginnen wollen. Wer sich bewerben möchte, sollte mindestens 18 Jahre alt sein und einen Führerschein besitzen. Ein Bufdi erhält 620 Euro Taschen- und Essensgeld, 30 Tage Urlaub und fünfmal eine Woche Seminarweiterbildung.

Interessierte können ihre Bewerbung bis zum 30. Juni an Gina Saiko (per E-Mail: cz-freising@caritasmuenchen.de) schicken.

© SZ vom 06.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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