"Mir ist die Hand ausgerutscht", erklärte ein 33-jähriger Mann im Freisinger Amtsgericht, warum er im Februar dieses Jahres seine damalige Lebensgefährtin geohrfeigt und mit der Faust geschlagen hat. Dazu brüllte er: "Ich bring dich um, Du Miststück." Der Anlass war banal. Der Mann hatte sich mit seiner Freundin darüber gestritten, wer das gemeinsame Kind wickeln solle.
Als die Frau ihn vom Wickeltisch weg geschubst habe, sei er ausgerastet, sagte der Beschuldigte. Er begründete sein Verhalten mit seiner Aggressivität, die seit einem Unfall noch zugenommen habe. "Es tut mir aufrichtig leid", entschuldigte er sich vor Gericht. Richter Boris Schätz glaubte ihm und verhängte die sechsmonatige Haftstrafe wegen vorsätzlicher Körperverletzung, versuchter Nötigung und Beleidigung zur Bewährung.
Die ehemalige Lebensgefährtin gab zu, den Vater ihres Kindes provoziert zu haben, indem sie ihn schubste und leichte Schläge auf den Kopf gab. Sie habe schließlich gewusst, dass er wegen seiner Reizbarkeit aggressiv reagieren würde. Als sie die Polizei rufen wollte, riss ihr der Mann das Handy aus der Hand. "Das hat er in den Gang geschmissen", sagte die Zeugin. Sie habe es mit der Angst zu tun bekommen und über ihr zweites Handy die Polizei angerufen.
Die Frau berichtete, ihr Lebensgefährte habe sie in der anderthalb Jahre währenden Beziehung öfters geschlagen. Eigentlich lebten die beiden zum Zeitpunkt des Streits bereits getrennt. "Ich hab es nicht mehr ausgehalten", sagte sie. Der Vorfall hatte aber noch ein Nachspiel. "Die Wohnung war schmutzig und verraucht", sagte ein als Zeuge geladener Polizist. Wegen des Babys, das in der verwahrlosten Wohnung aufwuchs. meldeten die Beamten den Vorfall dem Jugendamt.