Am liebsten Städtereisen:Gemeinsam auf Tour

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Einer der Ausflüge des "Clubs der Reiselustigen" mit Roswitha (ganz hinten, links) und Günter Schnitzler (vorne, rechts) führte zuletzt ins Allgäu. (Foto: Privat)

Vor zwei Jahren haben Roswitha und Günter Schnitzler den "Club der Reiselustigen" ins Leben gerufen und organisieren Ausflüge und Reisen. Vor allem bei der Generation 70 plus ist das Angebot sehr beliebt

Von Tobias Weiskopf, Kranzberg

Zu Hause rumsitzen? Nicht mit dem Club der Reiselustigen, denn die wollen raus und was erleben. "Wir sind ein loser Haufen, haben keinen Beitrag", erzählt Initiator und Reiseorganisator Günter Schnitzler, "und bei uns kann jeder mitfahren." Früher habe das Busunternehmen Boos aus Allershausen Fahrten zu spannenden Reisezielen in der Umgebung angeboten, 2014 wurde dies ganz eingestellt. Die treuen Reisefans hätten damals befürchtet, dass sie nicht mehr wegfahren können und daheim bleiben müssen, berichtet Schnitzler, der sich dieser Sache dann ein "bissl angenommen" hat.

"Beim Boos war es wie eine Familie", erzählt der 63-Jährige, der mit seiner Frau Roswitha dann den Club der Reiselustigen ins Leben gerufen hat. "Die meisten sind 70 plus und plus-plus", erzählt sie, "und können nicht alleine wegfahren." Deshalb haben die Schnitzlers 2015 drei Tagesfahrten organisiert und Ausflüge in die nähere Umgebung angeboten. Und über die Zeit ist ihr Club der Reiselustigen gewachsen und für etwa 50 Mitreisende zu einem festen Programmpunkt im Jahresplan geworden.

Früher war immer ein professioneller Reiseführer an Bord, doch nun ist der Kranzberger Reiseorganisator in dessen Fußstapfen getreten. "Wikipedia gibt ois her", witzelt Günter Schnitzler, der während der Fahrt seinen Mitreisenden Informationen über die angefahrenen Städte weitergibt. Gereist werde immer noch mit dem Boos-Bus und bei Stadtführern und Hotels greife ihnen das Reiseunternehmen hin und wieder unter die Arme. Doch um alles andere kümmert sich das Ehepaar Schnitzler.

Ihr Club der Reiselustigen ist inzwischen auch schon über die Ampertal-Gemeinden hinaus bekannt. Die Mitfahrenden kämen nicht nur aus Kranzberg und Allershausen wie früher einmal - über Bekannte und Freunde habe sich der Kreis inzwischen auch auf Hohenkammer, Fahrenzhausen, Zolling oder sogar Mainburg ausgeweitet, erzählt das Ehepaar. "Bei uns herrscht kein Stress, wir haben ein klares Programm, aber auch mal Freizeit", erläutert Günter Schnitzler und deshalb sei es so beliebt. "Ganz wichtig sind geregelte Mittagspausen", betonen die beiden Kranzberger, denn die älteren Damen und Herren wollen nicht wie die jungen Leute bloß ein Sandwich, sondern ein richtiges Essen, bei dem man sich auch unterhalten kann. Der Austausch mit Gleichgesinnten sei doch so wichtig, denn daraus entwickle sich die ein oder andere Freundschaft - oder auch mehr. "Bei einem Pärchen haben wir sicher das Gefühl, dass sich etwas tut", gibt Roswitha Schnitzler mit einem Grinsen im Gesicht preis.

Im Mai hat sich der Club der Reiselustigen anlässlich des Muttertages ins Allgäu aufgemacht, außerdem war die Gruppe zwei Tage in Leipzig und drei in Heidelberg. Besonders reizen die Schnitzlers Städte mit spannender Kultur und bedeutenden Sehenswürdigkeiten. In der kommenden Saison aber wagen sie gemeinsam mit dem katholischen Pfarrverband Kranzberg eine besondere Reise. Mit Pater Adam, der als Dolmetscher und geistlicher Beistand den mehrtägigen Ausflug begleitet, reisen sie als Pilger- und Kulturfahrt nach Polen zur Schwarzen Madonna von Tschenstochau und nach Krakau. Und wie es sich für den Club der Reiselustigen gehört: "Da darf jeder mitfahren!"

Wer Interesse hat, erhält Informationen zu den Fahrten beziehungsweise mehrtägigen Reisen bei Roswitha und Günter Schnitzler, Hagenau 14, 85 402 Kranzberg oder per E-Mail unter schnitzler51@aol.com.

© SZ vom 13.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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