Alles offen:Unzufrieden mit der Antwort der Bahn

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Ob und wann der Moosburger Bahnhof verkauft wird, ist noch offen - die Stadt dringt auf eine rasche Entscheidung

Von Alexander Kappen, Moosburg

Das Interesse der Bürger an der Versammlung, die ja eine Bürgerversammlung war, hätte durchaus größer sein können. Nur rund 30 Moosburgerinnen und Moosburger hatten sich kürzlich in der Schäfflerhalle eingefunden, was - wie ein Besucher bemerkte - vielleicht auch daran gelegen haben könnte, dass die Versammlung nicht auf der Homepage der Stadt unter "Aktuelles" auf der Startseite zu finden war, sondern nur irgendwo unter den Sitzungsterminen des Stadtrats. Während Josef Mühlberger, Geschäftsleiter im Rathaus, Besserung gelobte, brachte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) diejenigen, die da waren, bezüglich des Geschehens in der Stadt auf den aktuellen Stand. Dabei erfuhren sie, dass es sowohl beim Umbau des Bahnhofs als auch bei der Erweiterung des Schulzentrums Nord an der Schlesierstraße weiterhin ein wenig hakt.

Der Bedeutung eines zeitgemäßen Bahnhofs "sind wir uns in Anbetracht der hohen Pendlerzahlen sehr bewusst", sagte die Bürgermeisterin, "deshalb bleiben wir an dem Thema dran und fragen regelmäßig bei der Bahn nach dem aktuellen Sachstand". Die letzte Auskunft ist etwa drei Monate alt. "Das Interesse der DB Station & Service AG am Verkauf und der Entwicklung des Bahnhofsgebäudes durch einen Investor ist weiterhin ungebrochen", zitierte Meinelt aus dem Schreiben der Bahn. Der DB-interne Prüfprozess sei aufgrund der zahlreichen zu berücksichtigenden Faktoren sehr komplex. "Zwischenzeitlich konnte zumindest ausgeschlossen werden, dass die Lage eines wesentlichen Telekommunikationskabels am Bahnhof den gesamten Verkauf verhindert", schreibt die Bahn weiter. Man sei also einige Schritte weitergekommen, habe die Prüfung allerdings nicht komplett abschließen können. "Die Verlängerung der Bahnsteige in Moosburg ist nun baubetrieblich für 2020 angemeldet", so die Bahn. Es sei aus jetziger Sicht davon auszugehen, dass der Verkauf nach Abschluss aller erforderlichen Prüfungen 2019 oder 2020 erfolgen könne.

Die Bürgermeister fand dieses Auskunft ziemlich unbefriedigend: "Das ist für die vielen tausend Pendler, die tagtäglich den Bahnhof brauchen, ein unerträglicher Zustand." Sie werde deshalb versuchen, "hier eine Beschleunigung in den Abläufen oder zumindest eine vorübergehende Verschönerung durch einen Außenanstrich zu erreichen".

Auch die Frage der Mittagsverpflegung von rund 250 Kindern und Jugendlichen an der Mittelschule sei "nach wie vor leider noch offen". Relevant dafür ist der Bebauungsplan für das städtische Areal an der Schlesierstraße. Knackpunkt sind dabei die ehemaligen Wachbaracken des Kriegsgefangenenlagers Stalag VII A, die dort stehen. "Trotz intensiver Bemühungen unsererseits konnte die leidige Frage des Abrisses der Baracken Schlesierstraße 3 und 5 immer noch nicht endgültig geklärt werden", berichtete die Bürgermeisterin. Der B-Plan Schlesierstraße, der Lösungen für die Mittagsbetreuung und die fehlenden Sportanlagen (100-Meter-Laufbahn, Allwetterplätze, Rasenplatz und weitere Möglichkeiten wie Beachvolleyballplatz) aufzeige, "wird umgehend wieder aufgenommen, wenn endgültig über den behördlichen Abriss entschieden ist". Am 14. Mai sei ein weiteres angefordertes Gutachten vorgelegt worden. "Wir hoffen nun endlich auf eine zeitnahe Genehmigung."

Für weitere große Bauvorhaben beziehungsweise bereits laufende Projekte nannte die Bürgermeisterin konkrete Zeitschienen. So wolle man für das neue Hallenbad "als nächsten wichtigen Schritt noch vor der Sommerpause die Eingabeplanung beauftragen". Die neue Isarbrücke solle nach derzeitigem Planungsstand Ende Juli oder Anfang August für den Verkehr freigegeben werden. Bis dahin seien aber noch "einige wichtige Arbeiten" zu erledigen. Etwa der Einbau der Übergangskonstruktionen, Abdichtungen, Malerarbeiten am Stahlbau, Bordsteine auf der Isarbrücke setzen, Steinschüttungen und Böschungspflaster verlegen sowie die Installation der Brückenentwässerung, der Aufbau der Betonschutzwände und die Abdichtung auf der Fahrbahn.

© SZ vom 29.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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