Allen Plänen zum Trotz:Stadt Freising hängt alte Adventsbeleuchtung auf

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4,50 Meter lang und 32 Kilo schwer ist der Freisinger Weihnachtsstern, der die Untere Altstadt in der Adventszeit erhellen soll. (Foto: Marco Einfeldt)

Die angejährten Girlanden sollten heuer ausgetauscht werden, doch zur Umrüstung der Leitungen hat sich keine Firma gefunden. Neu ist nur ein riesiger Weihnachtsstern.

Von Kerstin Vogel, Freising

Wer Anfang der Woche durch die Innenstadt spaziert ist, wird es bemerkt haben: Die Weihnachtsbeleuchtung hängt - doch es wurden nicht die versprochenen neuen Elemente montiert. Anders als im Januar vom Planungsausschuss des Stadtrats entschieden, müssen sich die Freisinger für ein weiteres Weihnachtfest von den alten Sternen und Girlanden in die passende Stimmung versetzen lassen. Einzig über der Unteren Hauptstraße wird ein überdimensionaler neuer Weihnachtsstern schon eine Idee vom künftigen Lichterglanz in der Stadt vermitteln.

Grund für die Verzögerung: Die Überspannleitungen für die künftige Beleuchtung der Altstadt konnten nicht wie geplant erneuert werden - und an diesen hätte auch die neue Weihnachtsbeleuchtung angebracht werden sollen.

Seit 2015 arbeiten die Stadtplaner gemeinsam mit Experten schon an einem Konzept für die Beleuchtung der neu gestalteten Innenstadt. In Veranstaltungen unter dem Titel "Forum Licht" wurden die Bürger in die Überlegungen einbezogen, und im Dezember 2017 wurde ihnen beim dritten derartigen Forum auch ein Vorschlag für eine neue Weihnachtsbeleuchtung unterbreitet. Als spektakulärste Neuerung wurden überdimensionale Weihnachtssterne mit Schweif ins Gespräch gebracht, die an den Überspannleitungen befestigt werden sollen und bei der Mehrheit der Bürger ganz gut ankamen.

Die bisherige Beleuchtung stammt noch aus den Zeiten der mittlerweile aufgelösten Einkaufsgemeinschaft Freisinger Innenstadt, und weil sie deutlich in die Jahre gekommen ist, hatte Innenstadtkoordinator Michael Schulze dem Planungsausschuss im Januar 2018 vorgeschlagen, unabhängig von den Fortschritten bei der Umsetzung der Innenstadtkonzeption schon für den Advent 2018 die Muster zu bestellen und zeitnah die Aufträge zu vergeben.

Den Ausschussmitgliedern hatte das damals eingeleuchtet, weshalb sie nicht nur etwa 120 000 Euro für Kauf und Installation bewilligten. Auch einer vorgezogenen Erneuerung der Überspannleitungen in der Innenstadt für 420 000 Euro stimmten sie zu - hier sollten für die notwendige Optimierung und Ergänzungen unter anderem Tragseile und Stromzuführungen ausgewechselt werden. Tatsächlich wurden diese Leistungen auch ausgeschrieben, ein Angebot dazu blieb jedoch aus, wie Christl Steinhart, Sprecherin der Stadtverwaltung, erklärt: "Die Ausschreibung muss im kommenden Jahr folglich neuerlich erfolgen. Damit verschiebt sich auch eine Installierung neuer Weihnachtsbeleuchtungselemente auf den Advent 2019."

Eine Art Blick in die Zukunft können die Freisinger gleichwohl am unteren Ende der Unteren Hauptstraße erhaschen: An der Einmündung Untere Hauptstraße/General-von-Nagel-Straße, wo die Ausbauarbeiten weitgehend abgeschlossen sind, findet sich bereits ein Exemplar der neuen Deko-Elemente, die laut Julia Bönig vom Werbeverein "Aktive City" extra für die Stadt Freising angefertigt werden müssen: Goldfarben, gefüllt mit glitzernden Christbaumkugeln, samt Schweif 4,5 Meter lang, 1,70 Meter hoch und 32 Kilo schwer, wurde der erste Freisinger Weihnachtsstern in den vergangenen Tagen bei Elektro Rattenhuber zusammengebaut und soll nun zwischen den alten Girlanden einen Blickfang bieten. Anders als in früheren Jahren, als es immer wieder Streit um die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung gab, übernimmt die Stadt wie schon seit 2012 die Kosten für die Installation.

© SZ vom 27.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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