Alle Jahre wieder:Debatte um den Christkindlmarkt

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Bei sommerlichen Temperaturen diskutieren Neufahrner Gemeinderäte die Situierung der Buden - bisher ohne Einigung

Von Birgit Grundner, Neufahrn

"Gefühlt" ist der Christkindlmarkt noch weit weg. Bei hochsommerlichen Temperaturen hat sich der Verwaltungs- und Personalausschuss aber trotzdem bereits mit der Zukunft der Veranstaltung beschäftigt. Konkret ging es einmal mehr um die Anordnung der Buden, welche die SPD-Fraktion gerne noch einmal ein bisschen verändert hätte. Mit ihrem Antrag ist sie allerdings gescheitert, lediglich Kulturreferentin Christa Kürzinger (CSU) unterstützte ihr Anliegen.

Jahrelang waren die Buden einfach rund um den Marktplatz aufgestellt worden - nach außen gerichtet. 2014 hatten sich die Sozialdemokraten dann für eine Ausrichtung nach innen stark gemacht, um die Kommunikation zu fördern und für einen Hofcharakter, wie sie damals erklärten. Beschlossen wurde dann letztlich eine "Insellösung", also die Anordnung von jeweils mehreren Buden zu einer Gruppe.

Die konkrete Umsetzung ist aber in den Augen der SPD nicht ganz gelungen. Denn die in Ost-West-Richtung stehenden Buden waren mit der Öffnung weiterhin nach außen gekehrt. SPD-Fraktionssprecherin Beate Frommhold-Buhl hat beobachtet, dass die Besucher die Außenreihen überwiegend nur "abgingen", dann habe es die meisten "in die Mitte" zwischen die Inseln gezogen, "also dorthin, wo der Hofcharakter vorhanden war". Dort hätten sich die meisten lieber und länger aufgehalten, zumal dort auch die Marktplatzschirme standen. Das führe zu einer Benachteiligung, und es sei eine Zwei-Klassen-Gesellschaft auf dem Marktplatz zu befürchten, erklärte die SPD-Sprecherin dem Ausschuss. Alle Stände müssten deshalb konsequent nach innen gedreht werden. Ein Drehen aller Stände, sodass mehrere kleine Höfe entstehen, ist aus Sicht der Verwaltung aber kaum möglich. Das sei schon wegen der Versorgungsleitungen für Strom und Wasser gar nicht möglich. Da ließen sich freilich Wege finden, ist Kulturreferentin Christa Kürzinger überzeugt. In anderen Orten habe man zum Beispiel Stromleitungen in die Lichterketten integriert.

Die nach außen gerichteten Buden haben in den Augen der Gemeindeverwaltung aber auch Vorteile: Am westlichen Ende seien sie zur lebenden Krippe gerichtet, die andernfalls isoliert wäre und von den Besuchern kaum wahrgenommen würde. Die erste Budenreihe am östlichen Ende wiederum sorge dafür, dass von dort kommende Besucher "nicht als ersten Eindruck die Rückwände von vier Ständen und eine Ansammlung von Anschlüssen sehen.

Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) fand, dass der Wunsch nach einer Hofsituation alles in allem so wie gut wie möglich umgesetzt worden sei. Er sagte aber, dass man noch einmal überprüfen werde, was machbar sei. Im Gespräch ist auch eine mögliche jährliche "Rotation" der Stände, damit sich keine Standlbetreiber benachteiligt fühlen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass die meisten ausdrücklich immer wieder den gleichen Platz haben wollen.

© SZ vom 09.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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