Aktion "Wub":Protest gegen Parkplätze

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Eine Gruppe von Echingern will keine Längs-Stellplätze vor dem neuen Rathaus und sammelt Unterschriften

Gegen die beim Rathausumbau geplanten Parkplätze an der Hauptstraße formiert sich nun Widerstand bei Echinger Radlern. Die Aktion Wub (was uns bewegt) sammelt am Samstag, 15. Juli, auf dem Bürgerplatz und dann noch bis 25. Juli Unterschriften für einen Aufruf an den Gemeinderat, auf die Parkplätze zu verzichten. Die Autostellflächen seien ein Sicherheitsrisiko, argumentiert Wub, und wenn an der Straße etwas verändert werden solle, dann primär zugunsten der Radfahrer.

Mit der Tiefgarage im Ortszentrum, die von der Bahnhofstraße anfahrbar ist, landen Besucher direkt unter dem Rathaus und gelangen per Lift oder Treppe bequem in das Verwaltungsgebäude. Dennoch hat der Gemeinderat mehrheitlich entschieden, beim anstehenden Rathausumbau auch in den Grünstreifen entlang der Hauptstraße und den dahinterliegenden Gehweg einzugreifen, um hier sechs Längsparkplätze anzulegen. Bisher nutzen Rathausbesucher häufig die Querparkplätze von Discounter und Bäckerei auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die aber nicht zur öffentlichen Verfügung stünden. Paketdienste für's Rathaus parken meist wild in der Eingangsbucht des Gebäudes.

Die Wub-Leute erwarten nun allerdings, dass die neuen Parkplätze die Verkehrssituation verschlechtern, wie es in dem von Tina Degel, Corinna Enßlin, Marion Hilz, Robert Hilz, Andrea Kleegrewe, Werner May, Lene Schmidt und Meike Sellier gestalteten Aufruf an den Gemeinderat heißt. Die ein- und ausparkenden Fahrzeuge würden zusätzliche Störungen des Verkehrs auf der Hauptstraße verursachen und durch die Konstellation von Längsparkplätzen auf der Nordseite der Straße und Querparkplätze auf der Südseite würde die Unfallgefahr erhöht.

Die Radfahrer, die entlang der viel befahrenen Hauptstraße meist auf die Gehwege ausweichen, würden "durch die öffnenden Autotüren der Längsparker zusätzlich gefährdet". Überhaupt ist es für das Aktionsbündnis unverständlich, warum wieder der Kfz-Verkehr Priorität erhalte. "Es gibt keinen Radweg an der Hauptstraße", argumentiert Wub, was aber dringend nötig sei. Würden also Umbauarbeiten initiiert, solle dies nur für einen Radweg sein. Eching könne "damit mal in Zeiten, in denen in vielen Gemeinden versucht wird, den Autoverkehr zugunsten des Fuß- und Radverkehrs zurückzudrängen, die richtigen Schwerpunkte setzen".

Die Initiative Wub hat sich auch die Mühe gemacht und die Parkplätze in der Tiefgarage gezählt. Dort seien bei mehreren Proben während der Öffnungszeiten des Rathauses im Durchschnitt 36 Parkplätze frei gewesen. In den Rathausplänen haben CSU, FWG und Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) gegen SPD, Bürger für Eching und Grüne durchgesetzt, sieben Parkplätze an der Hauptstraße neu anzulegen, wobei zwei als Behindertenstellplätze ausgewiesen werden sollen.

Wub sammelt nun Unterschriften am Samstag, 15. Juli, von 10 bis 12 Uhr auf dem Bürgerplatz oder bis 25. Juli an die Adresse parkplaetze_in_eching@gmx.de.

© SZ vom 15.07.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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