Was die vier kleinen Turnerinnen vom TSV Neufahrn in der freien Landschaft nahe der Bahnlinie entdeckt haben, klang nur beim ersten Hinhören bedrohlich: Eine Pistole sei es gewesen, erklärte eines der Mädchen im Kindergartenalter. Bei genauerem Nachfragen war es dann zum Glück doch nur der Munitionsring eines Spielzeugrevolvers. In einem anderen Fall ist aber tatsächlich von einer Straftat auszugehen: 30 Liter Altöl haben Unbekannte am Surfsee entsorgt. Die Kanister waren verpackt in einem großen Sack. Die Fischerfreunde, die den Fund bei der Aktion "Saubere Landschaft" gemacht hatten, wollten sich lieber gar nicht erst ausmalen, was passiert wäre, wenn das Öl ausgelaufen und in den Boden gelangt wäre.
Das Erholungsgebiet "Neufahrner Mühlseen" ist beim "Ramadama" jedes Jahr einer der besonders neuralgischen Punkte. Die Fischerfreunde stoßen dort immer wieder auf Abladeplätze, auf denen alles vom alten Kühlschrank bis zum defekten Fernseher entsorgt wird. In der Überzahl waren es bei der alljährlichen Reinigungsaktion heuer aber "harmlose" Funde - Plastiktüten, Flaschen, Zigarettenstummel, Zeitungen und sonstige Hinterlassenschaften der Konsumgesellschaft. Gut 30 Kubikmeter Müll kommen immer zusammen. Auffallend hoch war heuer die Beteiligung. An die 200 Helfer dürften es allein in Neufahrn samt Mintraching gewesen sein, in den Dörfern gab es eigene Aktionen.
Die Jugendfeuerwehr und die Wasserwacht sind in Neufahrn zum Beispiel immer dabei. Eine Premiere war es dagegen für die neu gegründete Jugendrotkreuz-Gruppe und die Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde. Der FC Mintraching war mit der zweiten Fußballmannschaft vertreten, die sich "bei der Gemeinde erkenntlich zeigen wollte", wie ein Kicker erklärte. Zum Dank gab es für alle eine Brotzeit von der Gemeinde, und Umweltreferent Florian Pflügler hat auch schon darüber nachgedacht, wie die Landschaft künftig sauberer bleiben könnte: Am Fuß- und Radweg zum Kino zum Beispiel müssten dringend Mülleimer aufgestellt werden, überlegte er.