Wolfgang Korn war beeindruckt. 193 Absolventen konnte der Leiter der Moosburger Kastulus-Realschule am Freitag ihr Abschlusszeugnis überreichen. "Das ist der größte Abschlussjahrgang, den ich in meiner gesamten Schulkarriere erlebt habe - und so etwas wird es so schnell auch nicht wieder geben", konstatierte er bei der Abschlussfeier vor 700 Gästen in der Stadthalle. Beeindruckt hat den Schulleiter aber vor allem, dass es sich um einen sehr engagierten Jahrgang mit großer Sozialkompetenz handelt.
Die Absolventen hätten auch außerhalb der Schule "einfach angepackt: Sie haben Grundschülern aus Flüchtlingsfamilien bei den Hausaufgaben geholfen, sich bis zuletzt intensiv um die Fünftklässler gekümmert und sich auch gegenseitig geholfen". Daher, so der Schulleiter, wisse er gar nicht, wie er den Absolventen jetzt noch "Tipps geben soll, wie sie sich in die Gesellschaft einbringen können - sie können es schon". Er habe nur eine Bitte: "Behaltet euch das bei."
Der Abschlussjahrgang zeichnete sich aber auch durch gute Leisungen aus. So schafften 82,4 Prozent der Absolventen den Schnitt für die Fachoberschule. Die besten Zeugnisse haben Belinda Prummer (1,08), Alina Piller (1,27), Katharina Bauer, Lisa-Marie Festner (beide 1,33), Mona Floß (1,36), Marvin-John Schmidt und Sara Tozzi (beide 1,45) vorzuweisen.
Eine gute Ausbildung sei ein wichtiger Baustein im Leben eines jungen Menschen, sagte Konrektor Maximilian Deutinger, und die Absolventen hätten mit ihrem Abschluss dabei eine großen Schritt gemacht. Damit hätten sie, so meinte auch Landrat Josef Hauner, "die Grundlage geschaffen, dass sie den kommenden Herausforderungen gewachsen sind". Mit der Mittleren Reife "stehen Ihnen alle Wege offen, nutzen die Chance", riet Moosburgs Vizebürgermeister Josef Dollinger den Schülern. Und Elternbeiratssprecherin Ursula Huber ermunterte die Absolventen mit einem Zitat, offen für Neues zu sein: "Man kann nur neue Ozeane entdecken, wenn man den Mut hat, das Ufer aus den Augen zu verlieren."
Die Schülersprecher Svea Kuhlow, Lisa Nieder und Maximilian Sainer bezeichneten ihre Schulzeit als harten Wettkampf, als eine "Tour de Kastulus". Diese anstrengende Tour mit all ihren Bergen hätten sie nicht zuletzt dank ihrer "Personal Trainer", den Eltern, erfolgreich zu Ende gebracht.