Schulen:Die Abiturprüfungen haben begonnen

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Das Abi läuft: An diesem Donnerstag müssen alle Abiturientinnen und Abiturienten zur schriftlichen Deutsch-Prüfung antreten. (Foto: Matthias Bein/dpa)

An den fünf Gymnasien im Landkreis treten etwa 400 Schülerinnen und Schüler zum wichtigsten Leistungstest ihres Schullebens an. Es ist der letzte reguläre G8-Jahrgang - im kommenden Schuljahr wird nur am Camerloher-Gymnasium Abitur geschrieben.

Von Gudrun Regelein, Freising

Es wird an den allermeisten Gymnasien das letzte G8-Abitur sein - dann ist das "Turbo-Abi" Geschichte. Vom kommenden Schuljahr an haben die Schülerinnen und Schüler wieder 13 Schuljahre Zeit bis zu ihrem Abschluss. Für die allermeisten der diesjährigen Prüflinge beginnt der Abi-Stress erst heute, an diesem Donnerstag steht das Prüfungsfach Deutsch, das alle mitschreiben müssen, auf dem Plan. Im Landkreis Freising treten an den fünf Gymnasien 399 Schülerinnen und Schüler dazu an. Die Prüfung in Französisch ging schon am Montag über die Bühne, auch das Vorspiel in Musik und die praktischen Sportprüfungen wurden erledigt.

Das Freisinger Camerloher-Gymnasium zählt in diesem Jahr 103 Abiturientinnen und Abiturienten, das sei ein durchschnittlicher Jahrgang, sagt Schulleiterin Andrea Bliese. Vor einem Abitur gebe es immer eine gewisse Anspannung, aber: "Wir sind gut vorbereitet und tun unser Möglichstes, dass alles reibungslos abläuft."

Nach dem Fach Deutsch geht es in Bayern mit der Prüfung im dritten Fach, das gewählt werden kann, am Freitag, 3. Mai, weiter. Abschließende schriftliche Prüfung ist schließlich Mathematik am Dienstag, 7. Mai. Zwei Wochen Pause ist den Prüflingen dann vergönnt, das Kolloquium beginnt erst nach den Pfingstferien. Die vorläufigen Noten gibt es am Freitag, 14. Juni. Am darauffolgenden Montag beginnen die mündlichen Nachprüfungen, die Ergebnisse erfahren die Teilnehmer dann am Freitag, 21. Juni.

Das Camerloher wird als einziges Landkreis-Gymnasium im kommenden Jahr zu dem sogenannten Auffangnetz gehören. Das sind die Gymnasien in Bayern, die noch das G8-Abitur anbieten werden. Offiziell werde das wegen der Rückkehr zum G9 zwar nicht mehr geschrieben, erklärt Bliese. "Aber für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die etwa die 11. Klasse übersprungen haben, im Ausland waren oder in diesem Jahr durchfallen, wird das G8-Abitur doch noch einmal stattfinden." Bislang haben sich dafür etwa 40 Schüler angemeldet.

Englisch ist als dritte Prüfung beliebt

Im Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium in Moosburg gibt es mit 60 Abiturientinnen und Abiturienten einen eher kleinen Jahrgang. Auffällig viele von ihnen haben sich für Englisch als dritte schriftliche Prüfung entschieden, berichtet Schulleiterin Claudia Theumer. "Ansonsten ist es für uns ein ganz normales Abi, es gibt keine Besonderheiten - abgesehen davon, dass es das letzte G8-Abi für uns sein wird." Im kommenden Schuljahr keine Abiturprüfung zu haben, sei ein komisches Gefühl: "Wir arbeiten ja jahrelang auf den Abschluss der Schulkarriere, auf diese Prüfung hin." Der Fokus liege in diesen Wochen auf dem Abi. Diese Zeit werde 2025 dann anders genutzt: Ein Teil der geplanten Veranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen der Schule werden in diesen Wochen stattfinden.

Mit 109 hat das Freisinger Josef-Hofmiller-Gymnasium die meisten Abiturienten, es sei auch ein größerer Jahrgang als in den Vorjahren, sagt Schulleiterin Susanna Räde. Auch hier ist Englisch das am häufigsten gewählte, dritte schriftliche Prüfungsfach. "Wahrscheinlich weil viele denken, dass es für sie relativ easy ist - weil sie Englisch ohnehin können und sie deshalb weniger lernen müssen", erklärt Räde. Ein Teil der Englisch-Prüfung sei das Hörverstehen, viele der Schüler würden sich in ihrer Freizeit bei Netflix Filme oder Serien in Englisch anschauen - und dadurch ihre Sprachkenntnisse verbessern, sagt Räde.

Auffällig am naturwissenschaftlichen Gymnasium sei aber auch, dass sich gut zehn Abiturientinnen und Abiturienten für Kunst oder Musik sogar als schriftliches Prüfungsfach entschieden haben. Im kommenden Schuljahr werde es dann erstmals einen Kunst-Leistungskurs geben, berichtet Räde. "Wir freuen uns darauf."

Nur 48 Abiturienten am Dom-Gymnasium

Die Absolvia des Freisinger Domgymnasiums ist in diesem Jahr dagegen klein: Nur 48 Schülerinnen und Schüler zählt diese. "An einen so kleinen Jahrgang kann ich mich nicht erinnern", sagt Schulleiter Manfred Röder. In den Jahren zuvor seien es immer etwa 60 Abiturienten gewesen. Fast die Hälfte der diesjährigen Prüflinge habe Kunst als Kolloquiumsfach gewählt, "das sticht in diesem Jahr heraus."

Das G8 habe zwar positive Seiten gehabt - wie die Einführung der Intensivierungsstunden, aber dennoch sieht Röder die Rückkehr von dem umstrittenen Modell zum G9 positiv. "Ich begrüße es. Das Plus an Zeit ist für alle ein Gewinn." So bleibe mehr Zeit, um Dinge zu vertiefen - und diejenigen, die es wollen, könnten dank der individuellen Lernzeitverkürzung nach wie vor nach nur zwölf Jahren Abi machen.

Am Oskar-Maria-Graf-Gymnasium in Neufahrn nehmen in diesem Jahr 79 Schülerinnen und Schüler am Abi teil - ein zahlenmäßig ganz normaler Jahrgang, sagt Oberstufenkoordinator Arne Terkowski. "Ich bin zuversichtlich, dass auch alles wie immer ganz normal läuft - und wir ein gutes Abitur haben werden."

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