45 Jahre alt:Sanieren oder verkaufen

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Gemeinde Neufahrn prüft beide Optionen für Wohnkomplex

Niemand bestreitet, dass dringend etwas gemacht werden muss: 45 Jahre nach der Errichtung müsste der gemeindeeigene Wohnkomplex an der Albert-Einstein-Straße in Neufahrn energetisch saniert und modernisiert werden. Probleme macht nicht nur die Gebäudehülle, bei der wegen der Mängel "ein baulicher Eingriff unabdingbar" sei, wie es in einem Bericht des Bauamts heißt. Vielmehr sei auch an den Balkonen "ein Substanzverlust erkennbar", sodass ein Aufschub kaum vertretbar sei. Genau den der Gemeinderat jetzt aber einmal mehr beschlossen. Mit einer denkbar knappen 10:9-Mehrheit hat er den Tagesordnungspunkt vertagt - diesmal allerdings nicht aus finanziellen Gründen.

Schließlich sind im Haushalt 1,3 Millionen Euro für das Projekt eingeplant, und laut Regierung von Oberbayern wäre auch Geld aus dem kommunalen Wohnraumförderprogamm zu erwarten. Auf Antrag von Josef Eschlwech (Freie Wähler) wird aber untersucht, ob es nicht sinnvoller wäre, den in die Jahre gekommenen Bau mit den 17 Wohnungen zu verkaufen und lieber an anderer Stelle einen Neubau in gleicher Größenordnung zu errichten. Ähnliche Überlegungen hatte es unter dem früheren Bürgermeister Rainer Schneider (Freie Wähler) schon einmal gegeben. Der damalige Gemeinderat hatte den Verkauf aber letztlich abgelehnt. Der Komplex war 1973 als sozialer Wohnungsbau errichtet worden. Nach 40 Jahren war die Bindungsfrist ausgelaufen, neue Mieter mussten danach nicht mehr sozialwohnungsberechtigt sein. Für eine Sanierung und Modernisierung gibt es mittlerweile ein detailliertes Konzept. Es sieht vor, dass die komplette Außenhülle mit einem Vollwärmeschutz versehen wird. Dabei würde auch das Dach neu gedämmt und abgedichtet. Im Keller würde eine Innendämmung über die Außenwände und die Decke erfolgen. Fenster und Außentüren würden ausgetauscht. Die jetzigen Balkone würden abgebrochen und durch Stahlbalkone ersetzt. Der Maßnahmenkatalog schlägt außerdem den "Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung" vor - und wird nun fürs Erste wieder in der Schublade verschwinden.

© SZ vom 29.05.2018 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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