30 Bewerber:Neufahrn bekommt einen Standortförderer

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Die örtliche SPD begrüßt die Stellenausschreibung, sie fordert schon länger einen professionellen Kümmerer für die Wirtschaft. Demnächst sollen die Vorstellungsgespräche stattfinden

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Gemeinde Neufahrn wird einen Standortförderer einstellen. Der soll sich etwa um die konzeptionelle Entwicklung eines Standortmarketings, die Imagebildung, die Beratung "ansiedlungswilliger Firmen" und die Anliegen bereits ansässiger Unternehmen kümmern. So steht es in der Stellenausschreibung, auf die sich knapp 30 Bewerber gemeldet haben. Demnächst finden die Vorstellungsgespräche statt.

Öffentlich bekannt wurde die geplante Neueinstellung jetzt in der Jahreshauptversammlung der Neufahrner SPD, die seit Jahren eine eigene Stelle im Bereich der Wirtschaftsförderung verlangt hatte. Die Stellenbeschreibung decke nun alle Punkte ab, welche die SPD als Inhalte einer professionellen Wirtschaftsförderung gefordert habe - bislang vergeblich. Doch "jetzt haben wir die berechtigte Hoffnung, dass beim Thema Gewerbe endlich etwas vorangeht." Aktuell ist die Wirtschaftsförderung eine Aufgabe, um die sich Kämmerer Johann Halbinger mit kümmert. Er wird sich nun wieder ganz auf die Kämmerei konzentrieren, heißt es im Rathaus. Es habe sich herausgestellt, "dass beides zeitlich nicht vereinbar ist".

In ein weiteres "zentrales Thema für uns", wie es Beate Frommhold-Buhl nannte, kommt ebenfalls Bewegung: Nördlich der Bahn werden Sozial- und Einfachstwohnungen errichtet. Die SPD sieht das freilich nur als Einstieg. Verärgert zeiget sich Frommhold-Buhl deshalb auch darüber, dass im Baugebiet Süd nach mehrheitlicher Vorgabe des Gemeinderats "kein alternativer Wohnungsbau erwünscht ist". Sie hofft, dass sich doch noch ein Weg finden lässt, da die Gemeinde in dem Bereich auch über eigene Grundstücke verfügt. Im Geschosswohnungsbau auch sozialen Wohnungsbau entstehen zu lassen, sei schließlich überall üblich.

Zumindest ein Etappenziel sieht die SPD auch im Kampf gegen die Wettbüros erreicht, nachdem Beate Frommhold-Buhl inzwischen auch schon mal ein Fernsehteam durch den Ort geführt hat. Das Landratsamt hat inzwischen die Schließung der vier Büros an der Echinger Straße, der Bahnhofstraße und am Marktplatz verfügt. Ein wichtiger Schritt, wie die SPD-Vorsitzende feststellte. Allerdings haben die Betreiber dagegen geklagt, Anfang Juli wird am Verwaltungsgericht in München verhandelt. "So etwas zieht sich oft Jahre hin", weiß Frommhold-Buhl, "da brauchen wir Geduld".

Etwas Neues hat die SPD mit der Aktion "Wir müssen reden" gestartet, mit der sie direkt in die Wohnviertel und Dörfer geht. Bevor der Infostand aufgebaut wird, werden jeweils Fragebögen verteilt. Dort können die Teilnehmer notieren, was ihnen an ihrem Wohnviertel gefällt und was sich verändern sollte. Als nächstes geht es am 2. Juli in den Bereich Jahnweg/Echinger Straße. Die Aktion laufe sehr gut, freute sich zweiter Vorsitzender Lukas Schablitzki. In Hetzenhausen zum Beispiel seien 25 von rund 150 Einwohnern an den Stand gekommen.

Einen besseren Informationsfluss wünscht sich die SPD innerhalb des Rathauses. Sie habe den Eindruck, dass "Zuständigkeiten nicht klar" seien und "zwischen den Ämtern was hängen bleibt". Das wiederum führe teils zu Stagnation. Dagegen "läuft es zwischen den Gemeinderäten gut", betonte Beate Frommhold-Buhl, die auch mit der eigenen Fraktion zufrieden ist. Alle drei Gemeinderätinnen seien auch Referentinnen, betonte sie.

Bei den Neuwahlen wurde Beate Frommhold-Buhl ebenso im Amt bestätigt wie ihr Stellvertreter Lukas Schablitzki, Kassierin Manuela Auinger und Schriftführer Victor Weizenegger. Beisitzer sind Lothar Brück, Wilfried Höbel, Karlhans Warth, Ulla Schablitzki, Herbert Schumacher, Katharina Buhl, Ingrid Schöfer und Edith Mayer-Bergers.

© SZ vom 24.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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