16,4 Millionen Euro Gesamtvolumen:Au verabschiedet Rekordhaushalt

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Marktgemeinde investiert in Schulsanierung und Straßenbau

Von Peter Becker, Au

Bürgermeister Karl Ecker (FWG) kann sich nicht erinnern, dass der Auer Marktgemeinderat jemals so einen hohen Haushalt verabschiedet hätte. Er umfasst insgesamt rund 16,4 Millionen Euro. Das bedeutet eine Steigerung von 25,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 9,8 Millionen Euro, auf den Vermögenshaushalt 6,5 Millionen. Letzterer umfasste im vergangenen Jahr vier Millionen Euro. Die finanzielle Lage der Marktgemeinde ist solide, dennoch müssen in den nächsten Jahren Kredite aufgenommen werden, um fällige Maßnahmen zu stemmen. Dazu gehört vor allem die Sanierung und Erweiterung der Grundschule (Bericht folgt), die der Marktgemeinderat am Dienstag nebst der Haushaltssatzung für das Jahr 2017 beschlossen hat. Der Etat wurde einstimmig genehmigt. Einzig Barbara Prügl (GOL) murrte über das Procedere.

An Investitionen sind 6,5 Millionen Euro verplant. Dabei entfallen in diesem Jahr 1,65 Millionen auf die Planung der Grundschulsanierung. Der Straßen- und Radwegebau verschlingt 1,4 Millionen Euro. In den Unterhalt des Kanalnetzes steckt die Marktgemeinde 1,38 Millionen Euro. Dass sich das rechnet, verdeutlichte Ecker mit dem Hinweis, dass der Fremdwasseranteil in der Auer Kanalisation unter 25 Prozent liege. Das wiederum schont die Kassen der Bürger. An Einnahmen hat Ecker in seiner Funktion als Kämmerer zusammen mit Helga Eisenmann aus der Verwaltung 7,5 Millionen Euro kalkuliert. 2,5 Millionen davon führt die Marktgemeinde als Kreisumlage an den Landkreis ab. In sechs Jahren sei somit die Auer Realschule refinanziert, schoss Ecker eine Spitze gegen die Kreisräte ab, die sich im Kreistag über die Kosten dieses Gebäudes echauffierten.

Ecker freute sich über das "fleißige Gewerbe" am Ort, das breit aufgestellt sei. Das spült Gewerbesteuer in die Kasse der Marktgemeinde. Zweiter Bürgermeister Hans Sailer (FWG) fügte hinzu, dass die Bürger mit 3,4 Millionen Euro umfassenden Anteil an Einkommensteuer erheblich dazu beitragen, dass die Marktgemeinde viel Geld investieren kann. "Es geht vorwärts mit Au", sagte Sailer. Die Verschuldung liegt mit 117,19 Euro pro Bürger deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Insgesamt steht die Marktgemeinde derzeit mit knapp 700 000 Euro in der Kreide.

Barbara Prügl rügte das Procedere, wie der Haushalt zustande gekommen sei. Bei der nicht öffentlichen Besprechung seien nur 62 Prozent der Markträte anwesend gewesen, sagt sie. Dabei hätten einige Punkte durchaus in einer öffentlichen Sitzung besprochen werden können. Das Vorgehen habe sich bewährt, hielt Sailer dagegen. "Da gibt es nichts Geheimnisvolles." Und "im geschützten Raum" könnten sich gerade neue Mitglieder des Rates unbefangen äußern. Florian Schwaiger (CSU/PfW) bezeichnete den Entwurf als "solides Machwerk". Auch er habe nichts gegen das Procedere, fügte er hinzu.

© SZ vom 11.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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