100 Jahre Celebration:Circus Krone gastiert in Freising

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In der Freisinger Luitpoldanlage entsteht vom 25. bis zum 29. Oktober eine kleine Zirkusstadt, mit eigener Stromversorgung, Restaurant und Zirkusschule. Kritik an der Tierhaltung weist das Unternehmen zurück.

Von Birgit Goormann-Prugger

Der "Circus Krone" kommt nach Freising. Vom 25. bis zum 29. Oktober zeigt er die Jubiläums-Show "Celebration" zu seinem 100-jährigen Bestehen auf dem Festplatz in der Luitpoldanlage. 60 Artisten, Tierlehrer und Clowns aus 14 Nationen und von fünf Kontinenten wirken in dieser Schau mit. Und viele Tiere natürlich, Pferde, Lamas, ein Nashorn, Elefanten und 15 weiße Löwen. In der Vergangenheit war der Circus Krone immer mal wieder wegen Mängeln bei der Tierhaltung in die Schlagzeilen geraten. Kritik kommt vor allem von der Tierschutzorganisation "Peta", die sich vehement gegen Wildtierhaltung im Zirkus ausspricht. Vorwürfen dieser Art begegnete Pressesprecher Markus Strobl bei der Pressekonferenz am Donnerstag im Bayerischen Hof in Freising gelassen.

"Wildtierhaltung im Zirkus ist per Gesetz in Deutschland erlaubt", sagte er, das sei Fakt. "Außerdem gibt es keine Studie, dass es den Tieren bei uns schlecht geht, aber es gibt solche, die sagen, dass es ihnen gut geht." Dompteure gebe es beim Circus Krone auch nicht mehr, nur noch "Tierlehrer". Die beobachteten das Verhalten der Tiere von klein auf. "Der eine Löwe springt zum Beispiel gerne, der andere kuschelt gerne, diese natürlichen Verhaltensweisen werden dann in die Nummer eingebaut", sagte Strobl, der sich auch für das EU-Vorhaben, einen europaweiten Zirkus-TÜV einzuführen, aussprach. "In England gibt es das schon, da findet mehrmals im Jahr eine staatliche Kontrolle statt, auch unangemeldet. Wir wären da sehr dafür, lieber heute als morgen", so Strobl weiter. Schon jetzt komme vor jeder Vorstellung der zuständige Amtsveterinär auf das Gelände, so auch diesmal in Freising.

Mittlerweile habe der Zirkus, auch wegen der großen Außengehege für die Tiere, einen Platzbedarf von 30 000 Quadratmeter. "In Freising haben wir darum auch viel Material auf dem Gelände von örtlichen Firmen untergebracht". Auf dem Festplatz selbst sei der Zirkus autark. "Wir brauchen nur Wasser und Besucher, unsere Stromversorgung haben wir selbst dabei", so Strobl, ein neuartiges Diesel-Aggregat mit 1000 Kilowatt Leitung und doppel-schallgedämpften Scheiben. Man will ja keinen Höllenlärm verursachen. Auch alle Kostüme werden in der hauseigenen Schneiderei hergestellt, Küchenchefin Irena Kirova versorgt täglich 180 Leute mit drei Mahlzeiten im rollenden Restaurant und die Sprösslinge der Krone-Artisten werden in der staatlich anerkannten Zirkus-Schule unterrichtet, in einem kleinen Wohnwagen. Wie in einer alten Dorfschule werden die Jahrgangsstufen eins bis neun und die Vorschulkinder zusammen betreut. Oft gibt es nur ein Kind pro Jahrgangsstufe und viele Nationalitäten . Im Winter, wenn der Circus Krone wieder zu Hause ist, besuchen die Zirkus-Kinder dann Münchner Schulen. So will es der Gesetzgeber.

Zum Programm gehören natürlich auch Darbietungen ohne Tiere, das große Krone-Showballett unter der Leitung von Star-Choreograf Gene Reed, das Clownduo "Les Rossyann", schon Vater und Großvater sind als Artisten durch Europa gereist, die Flying Zunigas am "Fliegenden Trapez", Wilson Dominguez mit seinem "rotierenden Todesrad" oder die Truppe "Chy Fu Dey", die zur Elite des Chinesischen Staatszirkus gehören. Sie zeigen eine spektakuläre Bungee-Nummer im geheimnisvollen UV-Licht.

Der Vorverkauf für die Vorstellungen ist bereits losgegangen, Karten gibt es bei der Freisinger Touristinfo am Marienplatz und unter der Kassenhotline 0 18 05/24 72 87. Die Vorstellungen beginnen wochentags um 15.30 und um 20 Uhr und am Sonntag um 14 und 18 Uhr.

© SZ vom 11.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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