Freising:Vom Himalaya zum Domberg

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Auch der Mariendom gehört zur Tour von Ferdinand Schreyer. (Foto: Marco Einfeldt)

Maroniverkäufer Ferdinand Schreyer zeigt Besuchern seine Heimat

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Seit 40 Jahren steht Ferdinand Schreyer als Maroniverkäufer jeden Winter am schönsten Platz von Freising, wie er sagt, mit dem Blick aufs Asamgebäude, die ehemalige fürstbischöfliche Hochschule, direkt neben dem Marienplatz und dem alten Rathaus. "Das konnte gar nicht anders sein, ich musste einfach auch irgendwann Stadtführer werden", sagt der 64-Jährige. Ferdinand Schreyer hatte auch noch ein anderes Leben, das nach dem Winter: 27 Jahre lang hat er da für ein Münchner Reisebüro Wanderreisen durch Tibet, in die Himalayaregion und nach China geführt, seine letzte Reise ging Ostern nach Bhutan.

Nun ist damit Schluss, "irgendwann muss man aufhören", meint Schreyer. Seine Heimat Freising hat er in all den Jahren als Reiseleiter in den fernen Osten nie vergessen. Seit sechs Jahren führt er nun mit viel Detailwissen Besuchergruppen durch die Domstadt, hinauf auf den Domberg und auch in den Freisinger Stadtteil Neustift mit der kleinen Kirche Sankt Peter und Paul, ein wahres Juwel des Rokoko, in dem prächtige Altarfiguren von Ignaz Günther zu sehen sind. Er erzählt ihnen, dass Freising 450 Jahre älter ist als die nahe Landeshauptstadt München. Von der Altstadtstadt aus geht eine seiner Führungen auch hinauf auf den Domberg, und dort zeigt Schreyer den Besuchern den Blick von der Aussichtsterrasse, dem Belvedere aus der Barockzeit. "Als Münchner kann man da seine Stadt mal von einer ganz anderen Seite sehen", sagt er.

Ein Erlebnis sei natürlich der Besuch im Freisinger Mariendom, Konkathedrale des Erzbistums München und Freising, wenn das Sonnenlicht durch die Kirchenfenster scheine und die barocken Fresken der Gebrüder Asam zum Strahlen bringe. Gerade jetzt blüht in Freising aber auch viel, die Pfingstrosen zum Beispiel im Weihenstephaner Staudensichtungsgarten. Kultur und ein langer Spaziergang, das macht hungrig. Wer dann den Weg hinauf in den Biergarten vom Weihenstephaner Bräustüberl findet, der hat noch einmal einen herrlichen Blick über die Stadt Freising.

© SZ vom 19.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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