Foto-Ausstellung:Dokumente der Gegenwart

Fremdes Territorium Ausstellung in der Seidlvilla (Foto: Andrea Ferber)

Andrea Ferber hat den Lebensraum von Asylsuchenden fotografiert

Von Stefanie Schwetz

Schwabing - Wie gestalten sich die Lebensbedingungen von Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, die nach einer oft beschwerlichen Reise, deren Ausgang zu Beginn noch offen war, in ein fremdes Land kommen? Die Fotografin Andrea Ferber hat sich diese Frage gestellt und in Einrichtungen für Asylsuchende in München, Niederbayern, Saalfeld und Berlin visuelle Antworten darauf gefunden. Ihre Bilder liefern Eindrücke vom Leben der Neuankömmlinge, die bis vor kurzem noch in ganz anderen Ländern, an anderen Orten und in ihren eigenen vier Wänden beheimatet waren. Die sich in der Fremde je nach Herkunft, Status, Bildung und der Vollständigkeit ihrer Papiere einer bürokratischen Klassifizierung unterziehen, um schließlich einen Platz in einer Unterkunft zugewiesen zu bekommen. Ferbers Fotografien zeigen Momentaufnahmen dieser neuen Lebensräume und all der Versuche, sich in der Gemeinschaft mit anderen ein Stück Privatsphäre zu gestalten. Unter dem Titel "Fremdes Territorium" sind die Aufnahmen, die letztlich ein Phänomen unserer Gegenwart dokumentieren, nun in der Seidlvilla zu sehen, daneben Ferbers Installation "Raum im Raum", anhand der die Atmosphäre eines Zimmers in einer Gemeinschaftsunterkunft erfahrbar gemacht werden soll. Gastkünstler ist Kevork Mourad mit einer Videoinstallation.

"Fremdes Territorium", Seidlvilla, Nikolaiplatz 1 b, bis 27. Oktober täglich (außer 3. Oktober), 12 bis 19 Uhr; Führung mit Andrea Ferber, Sonntag, 15. Oktober, 13 Uhr; Finissage, Freitag, 27. Oktober, 19 Uhr.

© SZ vom 23.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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