Flughafen München:Mann bedroht Stewardess - Flugzeug muss umkehren

Ein Passagier bedroht eine Stewardess mit einer Klinge, daraufhin steuert der Pilot zurück nach München. Am Flughafen kann die Polizei den Geiselnehmer zum Aufgeben bewegen. Der Mann wollte sich offenbar gegen seine Abschiebung wehren.

Von Susi Wimmer

Ein Flugzeug musste am Dienstag außerplanmäßig nach München zurückkehren, weil ein Passagier eine Stewardess bedroht hat. Der Mann, vermutlich aus dem Kosovo, wollte offenbar seiner bevorstehenden Abschiebung entgehen. Der Flieger kehrte zurück nach München, dort konnte die Polizei den 28-Jährigen schließlich zum Aufgeben bewegen.

Am Vormittag war die Lufthansa-Maschine mit Ziel Budapest vom Münchner Airport gestartet. An Bord der 28-Jährige, der nach Informationen der Polizei unerlaubt nach Deutschland eingereist war und die letzten vier Wochen in Haft in Passau verbracht hatte. In der Luft bedrohte er eine der Stewardessen mit einer abgebrochenen Rasierklinge. Wie er mit diese überhaupt durch die Sicherheitsschleusen kam, ist noch unklar. Zeitweise soll er sich mit der Stewardess in der Bordtoilette eingesperrt haben.

Der Pilot kehrte schließlich um und steuerte wieder den Münchner Flughafen an, wo die Maschine gegen 11.45 Uhr landete. Die übrigen Passagiere konnten das Flugzeug sofort verlassen. Die Reisenden kamen nach Polizeiangaben mit dem Schrecken davon. Die 50-jährige Flugbegleiterin und zwei weitere Stewardessen wurden leicht verletzt. Eine erlitt eine Schnittwunde an der Hand, eine zweite Prellungen, eine dritte einen Schock.

Der Geiselnehmer verschanzte sich zunächst noch mit der Stewardess im Flieger, konnte aber dann zum Aufgeben bewegt und widerstandslos festgenommen werden. "Es gab keine Erstürmung des Flugzeugs", betonte der Polizeisprecher - auch wenn es anderslautende Medienberichte gegeben habe. Ein Spezialeinsatzkommando war demnach angefordert, musste aber nicht mehr eingesetzt werden.

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