Flughafen München:Lufthansa-Piloten streiken am Mittwoch

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Für acht Stunden wollen die Piloten der Lufthansa am Mittwoch am Flughafen München die Arbeit niederlegen. Hintergrund des Streits zwischen Gewerkschaft und Konzern ist unter anderem die Ruhestandsregelung für Piloten. Der Konzern reagiert mit "völligem Unverständnis".

  • Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit ruft am Münchner Flughafen zum Streik auf.
  • Die Lufthansa-Piloten wollen am Mittwoch zwischen 10:00 und 18:00 Uhr streiken.
  • Hintergrund ist der Streit um die Ruhestandsregelungen für Lufthansa-Piloten.

Lufthansa-Piloten bestreiken am Mittwoch Flughafen München

Die Piloten der Lufthansa setzen ihre Streikwelle fort. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder in München für Mittwoch zu Arbeitsniederlegungen am zweitgrößten Lufthansa-Drehkreuz zwischen 10.00 und 18.00 Uhr aufgerufen. In diesem Zeitraum gibt es in München etwa 160 Abflüge, wie eine Lufthansa-Sprecherin in München sagte. Die Lufthansa arbeite an einem Sonderflugplan.

In der vergangenen Woche hatten die Piloten am Frankfurter Flughafen in einem sechsstündigen Streik 218 Flüge ausfallen lassen. Etwa 26 000 Passagiere waren vom zweiten Streik der Lufthansa-Piloten binnen sieben Tagen betroffen. 14 000 Passagiere wurden demnach auf andere Flüge oder die Bahn umgebucht. Etliche hätten auch storniert. Lufthansa und ihre ebenfalls bestreikte Tochter Germanwings hatten auf die bislang drei Streikwellen seit April stets mit Sonderflugplänen reagiert.

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"Völliges Unverständnis" bei Lufthansa

Lufthansa reagiert auf die Streikankündigung mit "völligem Unverständnis", wie eine Sprecherin sagte. Der Arbeitskampf treffe erneut unschuldige Fluggäste und sei gezielt auf das nahende Ferienende in Bayern gerichtet. Lufthansa konzentriere sich nun darauf, die Passagiere bestmöglich zu informieren und zu betreuen.

Lufthansa will Regelungen für den Vorruhestand ändern

Hintergrund des Streiks ist der seit langem schwelende Tarifkonflikt bei Europas größtem Luftverkehrskonzern. Im Kern geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten bislang in ihrem Vorruhestand erhalten. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen.

Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht. Umstritten sind auch die unternehmenspolitischen Pläne zum Ausbau von Billigflugangeboten im Konzern.

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