Flächennutzungsplan gefordert:Kleingärten schützen

Laimer Lokalpolitiker wollen Kolonie vor Umwandlung bewahren

Von diesem grünen Idyll im Viertel soll keiner ein Stück abknapsen - auch nicht, um neuen Wohnraum zu schaffen. In einem fraktionsübergreifenden Antrag fordern CSU, SPD und Grüne im Laimer Bezirksausschuss, dass die Stadt die Kleingartenanlage an der Westendstraße 230 sichert. Gewährleistet werden könne dies durch die Aufnahme des knapp drei Hektar großen Areals in den Flächennutzungsplan. "Eine Bebauung dieser Fläche soll damit langfristig verhindert werden", heißt es in dem gemeinsam verfassten Papier. 2010 verkaufte die Deutsche Bahn AG das Gebiet an einen privaten Investor - obwohl die Kolonisten selbst die notwendige Kaufsumme hätten bieten können. Seither schießen immer wieder Spekulationen ins Kraut, hier könnten günstig erworbene Gartenparzellen in Bauland umgewandelt werden.

128 Schrebergärten gibt es auf dem Gelände, das die Bahnlandwirtschaft innerhalb eines Generalpachtvertrags nach wie vor betreut und unterverpachtet. Im Herzen der Anlage steht das Vereinsheim mit angegliederter Gaststätte, und unter alten Kastanien schlummert ein kleiner Biergarten. Einen "hohen" Freizeitwert attestieren die Lokalpolitiker der angestammten Gartlersiedlung.

Mit dem Antrag auf Erhalt der Grünfläche werde der Bestand des wichtigen Kleinklimas für diesen Bereich in Laim erhalten, sowie auch die umfangreiche Artenvielfalt, die sich in über hundert Jahren hier, in der ältesten derartigen Anlage der Stadt, entwickelt habe. Zusätzlich, heißt es im interfraktionellen Antrag weiter, diene sie vielen Menschen als Erholungsgebiet sowie den Kindergärten aus der Nachbarschaft als erster Erfahrungsraum fürs Garteln. Zum Jubiläum der Kolonie 2013 hatte der damalige Oberbürgermeister Christian Ude noch höchstpersönlich den Fortbestand der Siedlung versprochen.

© SZ vom 23.10.2019 / ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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