Festival:Forschen für die Jugend

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Das Muffatwerk und das Fernsehmagazin "Startrampe" wollen Musiker entdecken. Nun bündeln beide ihre Kräfte für einen Abend mit Aufsteigern wie Alice Merton, "Fatoni & Mine" oder "Liquid & Maniac".

Von Michael Zirnstein

Dass das Muffatwerk mit seinem Künstler-Engagement oft wegweisend war, sieht man an einem Höhepunkt des "Muffatfestspiels" zum 25-jährigen Bestehen: Die Einstürzenden Neubauten spielen zwei Tage lang ihre Schrott-Symphonien im Hort der Hochkultur, der Gasteig-Philharmonie. Ausgerechnet jene genialen Dilettanten aus dem Berliner Underground, deren Anfänge der spätere Muffat-Chef Dietmar Lupfer in den Achtzigern selber begleitete und veranstaltete. In diesem Geiste holt er nun auch Bands wie die einst vom Krautrocker Jaki Liebezeit gegründete Kölner Percussion-Gruppe Drums Off Choas mit dem Münchner Biennale-Co-Leiter Manos Tsangaris zum Jubiläum in sein Haus (7. September). In dem Sinn gilt es, für die Stadt und speziell ihre Jugend immer Neues zu entdecken, wie bereits Beginner, Deichkind, Annenmaykantereit, Sharon Jones, Bruno Mars und viele mehr. Und eventuell auch mit der zarten Kammerpop-Songwriterin Julien Baker aus Memphis, die am 16. September ihre München-Premiere im Ampere gibt.

Da überrascht es, dass das Muffatwerk bisher noch nicht mit den Machern des Radio/TV/Konzert-Formates "Startrampe" in der BR-Jugendwelle Puls zusammengearbeitet hat. Haben die sich doch auch darauf spezialisiert, starke Nachwuchskräfte zu entdecken und zu fördern, in dem sie sie zum Beispiel vor laufender Kamera mit ihren Idolen zusammenbringen. Jetzt endlich bringt dieses Musikmagazin ein paar ehemalige Kandidaten in alle Säle des Muffatwerks.

Dabei sind Mine & Fatoni, die schwäbische Elektro-Poetin und der Münchner Creme Fresh-Hip-Hopper, die auf dem gemeinsamen Album "Alle Liebe Nachträglich" den Alltagsfluch Paarbeziehung durchspielen. Es rappt das oberpfälzer-southcarolinische Duo Liquid & Maniac zu "Gnackbreakerbeats". Und außer Tanz und Halligalli etwa mit dem Team von "Panda Party" zeigen die Alternative-Rocker Blackout Problems und die Glam-Popper Cosby, dass man auch als Münchner Band Erfolg haben kann, wenn man es darauf anlegt.

Den hat auch Alice Merton mit ihrem Debüt-Hit "No Roots", und das in aller Welt. Obwohl sie auch in Kanada und England lebte, startete ihre Karriere doch als Gymnasiastin in München. Und auch wenn sie ihr erstes Konzert in der Glockenbachwerkstatt und nicht in der Muffathalle gab und auch nicht in der "Startrampe" antrat, passt sie als Star von hier doch prima zu dieser Feier.

Puls Startrampe live, Sa., 8. Sep., 19.30 Uhr, Muffatwerk, Zellstr. 4, mehr Infos hier

© SZ EXTRA vom 06.09.18 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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