Am 14. Juni 1158 wird München das erste Mal urkundlich erwähnt. Heinrich der Löwe erhielt damals das Recht, "apud Munichen" eine Zollbrücke über die Isar zu betreiben. Zuvor hatte er sich darüber leidlich mit dem Bischof von Freising gestritten, weshalb Kaiser Friedrich I. Barbarossa eingriff und eben jene Urkunde zu Papier bringen ließ.
Für die Münchner ist diese Schlichtung heute noch ein Glücksfall, weshalb sie jedes Jahr um den 14. Juni herum die Stadtgründung feiern, wie in diesem Jahr am 17. und 18. Juni den 859. Geburtstag. Wobei die Frage schon zulässig sein darf, ob die Erwähnung "apud Munichen", also bei München, einer Stadtgründung gleichkommt.
Egal. Mehrere Tausend Menschen kommen jedes Jahr zu dem zweitägigen Fest in die Innenstadt. Brauchtum, Kultur und Kulinarik - auf diesen Säulen ist das Programm aufgebaut, das sich an vielen Stellen schon etabliert hat. Beliebt ist beispielsweise das "Münchner Leben von anno dazumal im Alten Hof", in dem Kinder mittelalterliches Stadtleben nachspielen dürfen. Oder das Handwerkerdorf der Münchner Innungen am Odeonsplatz, der Kunsthandwerkermarkt in der Theatiner-, Residenz- und Dienerstraße sowie die "Grüne Insel" am Rindermarkt mit irisch-bayerischem Programm.
Auf dem Marienplatz, Rindermarkt und Odeonsplatz werden zudem Bühnen aufgebaut; Folklore, Tanz, Konzerte sollen das Publikum dort unterhalten. Wer sich lieber von Ort zu Ort bewegen will, kann dies auch bei einer der kostenlosen Stadtführungen tun (Sa. u. So., 11-16 Uhr, jeweils zur vollen Stunde) oder bei einer Schnitzeljagd für Kinder (So., 11-18 Uhr).
Speziell in diesem Jahr wird das Fest um das Bennofest rund um die Frauenkirche ergänzt. Der Tag der offenen Tür im Polizeipräsidium in der Ettstraße wurde dagegen wegen der Vorfälle in Unterföhring abgesagt.
Und natürlich gibt es Getränke und Essen, unter anderem Weißwürste. Und die kommen bekanntermaßen sogar direkt aus München.
859. Stadtgründungsfest, Sa., 17. Juni, 10-23 Uhr, So., 18. Juni, 10-21 Uhr, Innenstadt, Eintritt frei